Alcedo atthis oder der Eisvogel (Common Kingfisher)
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Reich | Animalia | ||
Stamm / Abteilung | Chordata | ||
Klasse | Aves | ||
Ordnung | Coraciiformes (Rackenvögel) | ||
Familie | Alcedinidae (Eisvögel) | ||
Maße | Länge: 15-17 cm Länge des Schnabels: 4 cm Flügelspannweite: 25 cm Gewicht: ca. 40 g |
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Vorkommen | ganz Europa, Bestand abnehmend | ||
Besonderheiten | Benannt nach Halycone (Tochter des Windgottes Äolu). Der griechische Name des Eisvogels lautet Halycon, was der Meerblaue oder der auf dem Meer brütende bedeutet. Der lateinische Name für den Eisvogel Alcedo ist vom griechischen Halycon abgeleitet. | ||
Schutzstatus | Laut der IUCN Red List of threatened species ist Alcedo atthis nicht bedroht. Meines Wissens nach in Niedersachsen auf der Roten Liste in Kategorie 3 (gefährdete Art). |
Eisvögel sind an klaren, flachen Gewässern anzutreffen, die steile, lehmige Uferböschungen oder Abbrüche zu bieten haben. An diesem möglichst frischen Abbruchkanten baut sich der Eisvogel selbst eine bis zu einem Meter lange Röhre, welche in einem Runden Kessel endet. Ist an einer Steilwand noch keine alte Höhle vorhanden (auf die die Eisvögel gerne zurückgreifen), so wird diese eigens angelegt. In das Erdreich des Neststandorts graben beide Partner - sich alle 5 min abwechselnd - mit Hilfe von Schnabel und Schwanz eine senkrecht ansteigende Erdhöhle. Zuerst wird das ovale Eingangsloch, das etwa 7,0 cm im Durchmesser hat, angelegt. Hierzu fliegen sie solange mit dem Schnabel gegen die Böschung, bis sie ein kleines Loch "gebohrt" haben. Sobald vorne genug Platz geschaffen ist, um darauf zu stehen, erweitern und verlängern die Vögel den Tunnel, indem sie das Material mit dem Schnabel lospicken und mit den Füßen herausschaufeln. Hat die Höhle die richtigen Ausmaße, geht das Weibchen hinein, und es beginnt die sogenannte Balzfütterung (s.u). Da sich Alcedo atthis hauptsächlich von kleinen Fischen (z.B. Stichlingen) ernährt, muß er sich in der Nähe möglichst sauberer und fischreicher Gewässer aufhalten, oder auf Fischteiche ausweichen, wobei er sich bei den Fischzüchtern teilweise relativ unbeliebt macht. Der Eisvogel ist in Deutschland ein Jahresvogel, er lebt auch im Winter in der Nähe seines Brutgewässers. Dadurch, dass unsere Fließgewässer alle mehr oder weniger begradigt und die Uferböschungen auf eine akkurate 45°-Neigung getrimmt sind, werden dem Eisvogel seine Brutmöglichkeiten genommen, da er nicht wie viele andere Vögel Nester in Bäumen baut, sondern sich eine Bruthöhle in eine steile Uferabbruchkante gräbt. Auch saubere Gewässer werden immer seltener, so dass dem Eisvogel die Nahrungsmöglichkeiten entzogen werden. |
Der Eisvogel jagt in erster Linie kleine Fische, es wurden aber auch schon vereinzelt in Mägen von toten Eisvögeln Reste von Wasserinsekten gefunden.Kleinere Fischchen bis etwa 7 cm Länge verschlingen Eisvögel ohne Mühe. Fische bis etwa zehn Zentimeter Länge schaffen sie auch noch, haben dabei aber große Mühe. Die Fische werden immer mit dem Kopf voran heruntergeschlungen. Wenn der Eisvogel den Fisch anders herum hält, kann man sicher sein, dass er damit seine Jungen füttern will. Etwa jeder fünfte Tauchversuch, ist auch von Erfolg gekrönt. |
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Alcedoa atthis ist mit einem Jahr geschlechtsreif. Die Brutzeit liegt zwischen April und September. Bei der Balz wird eine Balzfütterung zelebriert, bei dem das Männchen dem Weibchen Nahrung bringt. Es duckt sich mit hängenden Flügeln vor das Weibchen und reckt den Kopf in ihre Richtung, um ihr den Fisch zu überbringen. Durch diese Balzfütterung erhält das Weibchen genügend Nahrung, um die sechs bis sieben Eier ihres Geleges zu produzieren. Gemeinsam bebrüten beide die Eier und füttern die Jungen. Sechs bis acht reinweiße Eier legt das Weibchen in den Brutkessel. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Jungen. Zur Fütterung stellen sich die Jungen in Reihe und Glied auf, hat ein Junges einen Fisch bekommen, stellt es sich wieder hinten in der Schlange an. Sie verunreinigen die Höhle oft stark, denn ihr dünnflüssiger Kot kann nicht so schnell versickern. So reinigen sich die Altvögel, indem sie sich ins Wasser stürzen und ein Bad nehmen. Der eigentliche Brutkessel bleibt aber sauber, da nur das erste Junge, das am weitesten vorne in der Brutröhre sitzt, gefüttert wird, sich nach der Fütterung umdreht und den Kot in die Röhre spritzt. Nach 23-27 Tagen sind die Jungen flügge. Sie werden noch kurze Zeit von den Alttieren angeleitetund nach 2 - 3 Tagen aus dem Revier vertrieben. Fortan sind die Jungtiere auf sich selbst gestellt. Die Sterblichkeitsrate (Mortalität) bei Jungvögeln ist sehr hoch: 70 - 80% überleben das erste Jahr nicht! Durch ihre Unerfahrenheit ertrinken einige bei den ersten Fischversuchen, andere erfrieren im Winter mit nassem Gefieder, weil sie ihr Gefieder nicht ausreichend gepflegt haben. Auch Verhungern und Beutegreifer sind eine häufige Todesursache. Der Bestand kann sich in milden Jahren jedoch recht schnell erholen, da ein Eisvogelpaar zwei oder gar drei Bruten hintereinander tätigt. |
Als größter Feind des Eisvogels muß wohl der Mensch angeführt werden, der direkt als auch indirekt den Eisvogelbestand gefährdet. Zum einen sind die Vögel der direkten Verfolgung von Fischzüchtern und Teichpächtern ausgesetzt (was zum Glück allerdings stark nachgelassen hat), dafür gibt es Leute die jetzt, wo der Eisvogel selten geworden ist viel Geld für ein ausgestopftes Exemplar oder Eisvogeleier bezahlen würden. Auch spielende Kinder, die Stöcke in die Höhlen stecken, und so unbewußt den Tod von den darin befindlichen Vögeln hervorrufen, sind keine Seltenheit. Als natürliche Feinde können in erster Linie alle Marderartigen angesehen werden, die - sollte die Steilwand nicht steil oder hoch genug sein - die Brutröhre aufgraben und die Jungtiere fressen. Auch Füchse, Hunde und Katzen können für den Eisvogel zur Gefahr werden. |
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http://www.projekt-eisvogel.de/biologie.htm Zum Weiterlesen: |
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Sönke von den Berg |