Das Proteasom
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..ist ein? | Zellbestandteil |
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..genauer gesagt? | Ein Komplex aus Proteasen | |
Molekülgröße | 2 Mio Dalton | |
Energiequelle | ATP | |
Verbreitung | In jeder Eukaryotenzelle, aber auch in Archaebakterien und Bakterien | |
Besonderheiten | Ubiquitär, hochkonservativ und essentiell für einen der wichtigsten Prozesse in der Zelle: den geregelten Abbau von Proteinen. | |
Vorkommen | Jede Zelle besitzt ca. 30.000 Einheiten |
In der Zelle existieren zwei verschiedene Orte des Proteinabbaus: die Lysosomen und die Proteasomen.
Lysosomen: Hier werden exogene Proteine und Krankheitserreger (Bakterien, Pilze, Parasiten) abgebaut. Proteine also, die durch Endocytose in die Zelle gelangen. Diese werden dann durch lysosomale Proteasen (Cathepside) im Inneren der Lysosomen zerlegt. Dieser Vorgang ist unspezifisch: alle Proteine, die in das Lysosom gelangen, werden auch zerstört. Proteasomen: Diese Komplexe bauen endogene, cytoplasmatische und auch entartete Proteine ab. Sie sind das Kernstück einer ganzen Maschinerie, die es bewerkstelligt, daß abzubauende Proteine hochspezifisch erkannt werden. |
Ein Proteasom besteht aus einer zentralen, zylinderförmigen "Tonne" (20 S-Kernstück) und zwei 19 S-Kappenkomplexen*. Diese sitzen asymetrisch an den beiden Stirnseiten der "Tonne" und übernehmen eine regulatorische Funktion. Aufbau des 20 S-Kernstücks |
Die Proteine, die abgebaut werden sollen, müssen mit Ubiquitin markiert werden. Ubiquitin ist ein kleines Protein, 75 Aminosäuren lang, dessen Name von der Tatsache herrührt, daß es in allen Eukaryontenzellen, also Zellen mit einem Zellkern, vorkommt (lat. ubique = "überall"). Außerdem ist es hochkonserviert, d.h. es hat sich im Laufe der Evolution nur minimal verändert - das Ubiquitin von Hefe und Mensch unterscheidet sich lediglich um drei Aminosäuren. Übrigens: Es gibt ehr viele verschiedene Ubiquitin-Ligasen. Sie treten in hunderten verschiedenen Gestalten auf und erkennen das Zielprotein offenbar an bestimmten Aminosäure-Sequenzen. Sie sind auch in der Lage, falsch gefaltete und beschädigte Proteine zu erkennen. Haben sie dann an ihr Ziel gebunden, lagern sie Phosphatreste an das Protein an und verändern so dessen Bindungsfähigkeit und Aktivität. |
Der geregelte Abbau zelleigener Proteine hat zwei wesentliche Funktionen:
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Das Wissen um die Wirkungsweise des Proteasoms und dem damit verbundenen Abbau zelleigener Proteine eröffnet Perspektiven auf die Entwicklung medizinischer Wirkmechanismen, die diese Vorgänge beeinflussen, z.B.:
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"Spektrum der Wissenschaft" 5/2001 |
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Titel: U.S. Department of Energy Genomes to Life Program: http://genome.gsc.riken.go.jp/hgmis/graphics/slides/sciproteasome.html (Zugriff: 10/2004) 1. Pressemitteilung auf Nobelprize.org (Zugriff: 10/2004) |