Branchiostoma lanceolatum oder das Lanzettfischchen
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Reich | Animalia | |
Abteilung | Eumetazoa (Echte Gewebetiere) | |
Stammgruppe | Deuterostomia (Neumünder) | |
Stamm | Chordata (Wirbeltiere) | |
Unterstamm | Acrania (=Cephalochordata) (Schädellose) | |
Maße | 4-7 cm | |
Vorkommen | Schwarzes Meer, Mittelmeer, Europäische Küste | |
Besonderheiten | Übergangsform an der Basis der Chordaten | |
Schutzstatus | nicht geschützt |
Allgemeines
Branchiostoma setzt sich aus den griechischen Wörtern branchion für Kieme und stoma für Mund zusammen, bedeutet damit also soviel wie Kiemenmünder. Des öfteren findet man noch den alten Namen Amphioxus, was auf seine sich an beiden Körperenden verjüngende Form anspielt. |
Systematische Einordnung
Dennoch handelt es sich um einen Vertreter der Acrania, der Schädellosen. Schaut man sich das Innere des Tieres an, und das ist durch die fehlende Pigmentierung der Epidermis auch bei lebenden Individuen nicht sonderlich schwer, ist dies denn auch ein auffälliges Merkmal, einen Schädel sucht man vergeblich. |
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Anatomie
![]() Habitus Skelett
Verdauung Foto des mikroskopischen Präparates links: Zungen-/ Hauptbögen (Bereich des roten Kastens der Skizze)
Exkretion Muskulatur Skizze rechts: Längsschnitt nach (3) - A) nach Entfernung der Epidermis und B) nach Entfernung einer Körperhälfte ![]() Fortpflanzungsorgane Atmung Blutgefäßsystem |
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Foto eines Individuums neben einem Geo-Dreieck (Angaben in cm). Über das Tier wurde der Verlauf des Blutkreislaufes nach Wehner & Gehring projeziert.
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Ao: Aorta
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Atp: Atrioporus
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Av: Kiemenarterie
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Aw: Aortenwurzel
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Bu: Bulbilli
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Dk: Darmkapillaren
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Lek: Leberkapillaren
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Mu: Mundöffnung
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Ro: Rostrom
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Vs: Vena subintestinalis
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Entwicklung
Die Befruchtung findet im freien Wasserkörper statt. Nach rädiärer Furchung und Gastrulation durch Einstülpen des Endoderms wird das neuronale Ektoderm vom epidermalen abgetrennt und anschließend überwachsen. Daraufhin rollt sich das neurale Ektoderm zum Neuralrohr ein. Der Zentralkanal ist dabei anfangs noch über den Canlis neurentericus mit dem Darmrohr verbunden, was dafür spricht, dass Liquor (die Flüssigkeit im Zentralkanal) anfangs noch Ernährungsfunktionen hatte. Bei höheren Tieren wird dies mehr und mehr vom Blutgefäßsystem übernommen, während dem Liquor eher eine Schutz- und Polsterrungsfunktion zugesprochen wird. |
Vergleich mit Vertebraten
Verglichen mit den Wirbeltieren zeichnet sich das Lanzettfischchen durch einige sehr basale Merkmale aus:
Ob alle auf den ersten Blick primitiven Strukturen dies auch wirklich sind, ist noch nicht geklärt, dazu zählen das Fehlen des Herzes und die hohe Gonadenzahl. Die einfache Gehirnstruktur und die Art der Entleerung der Keimzellen sind höchstwahrscheinlich sekundär vereinfacht. |
Verhalten
Ernährung Fortbewegung |
Vorkommen
Branchiostoma spec. lebt ausschließlich marin an den Küsten aller Meere. B. lanceolatum findet sich vor allem im Schwarzen Meer und im Mittelmeer-Raum, aber auch an den westlichen und nördlichen Küsten Europas bis nach Skandinavien. Für seine Lebensweise ist Schlamm-, Sand- oder Kiesboden nötig. |