Leiocephalus personatus oder Bunter Maskenleguan
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Reich Animalia
Stamm Chordata
Klasse Reptilia
Ordnung Squamata
links: Weibchen
Familie Iguanidae
rechts: Männchen
Maße Weibchen: 18 - 25 cm
(ca. Hälfte der Schwanz)
Männchen: 20 - 27 cm
Vorkommen Hispaniola (Haiti, Dominikanische Republik)
Schutzstatus nicht geschützt

 

Allgemeines

Leiocephalus personatus gehört zur Gattung der Glattkopfleguane (Leiocephalus: leio = glatt, cephalus = Kopf), welche laut Literatur 23 Arten umfasst, die alle in der Karibik beheimatet sind. Es handelt sich bei den Maskenleguanen um kompakte Kleinleguane, welche einen kurzen kaum abgesetzten Kopf besitzen. Ihre Körpergröße beträgt bei ausgewachsenen Männchen 20 bis 27 cm, wobei etwa die Hälfte auf den Schanz fällt). Die Weibchen sind mit 18 bis 25 cm etwas kleiner. Die Schuppen auf der Körperoberseite sind gekielt, wobei das Männchen im Gegensatz zum Weibchen einen deutlich sichtbaren, ca. 1mm hohen, Rückenkamm aufweist, der bis zum Schwanzende reicht.
Vom Leiocephalus personatus gibt es laut Literatur folgende zwölf Unterarten (der Artikel bezieht sich auf die Nominat-Form Leiocephalus personatus personatus):

Leiocephalus personatus personatus COPE 1862
Leiocephalus personatus actites SCHWARTZ, 1967
Leiocephalus personatus agraulus SCHWARTZ, 1967
Leiocephalus personatus budeni SCHWARTZ, 1967
Leiocephalus personatus elattoprosopon GALI, SCHWARTZ, & SUAREZ, 1988
Leiocephalus personatus mentalis COCHRAN, 1932
Leiocephalus personatus poikilometes SCHWARTZ, 1969
Leiocephalus personatus pyrrholaemus SCHWARTZ, 1971
Leiocephalus personatus scalaris COCHRAN, 1932
Leiocephalus personatus socoensis GALI and SCHWARTZ, 1982
Leiocephalus personatus tarachodes SCHWARTZ, 1967
Leiocephalus personatus trujilloensis MERTENS, 1949

Neben dem Bunten Maskenleguan (Leiocephalus personatus) werden im Handel hauptsächlich noch der Haiti Glattkopfleguan (Leiocephalus schreibersi) und der Rollschwanzleguan (Leiocephalus carinatus) angeboten, wobei sich die drei Arten in Bezug auf ihr Habitat deutlich voneinander unterscheiden. (Nähere Infos zum Haiti Glattkopfleguan gibt es auf dieser Seite: http://www.leiocephalus.de/)
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Aussehen
Das Männchen besitzt einen weißen Bauch sowie einen ansonsten überwiegen rot-weiß gepunkteten Körper. Um die Augenregion herum besitzt es eine schwarze „Maske“ sowie an Rücken und Schwanz einen etwa 2 mm hohen Kamm. Die Vorderbeine weisen eine hellgrüne Farbe auf während die Hinterbeine eher dunkelgrün sind.
Das Weibchen ist im Gegensatz zum Männchen weniger auffällig gefärbt. Es besitzt einen überwiegend grau-bräunlich gefärbten Körper mit hellen Streifen an der Seite und einem dunkel gemusterten Rücken. Der Bauch besitzt eine weißliche Färbung und weist zudem noch viele graue bis schwarze Punkte auf.
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Habitat
Leiocephalus personatus bewohnt trockene Gebiete wie Fels- und Gerölllandschaften der Insel Hispaniola, die in der Karibik liegt und in die beiden Länder Haiti und Dominikanische Republik unterteilt ist. Als Habitate dienen zum Beispiel Dünenbereiche an Küsten und lichte Wälder. Durch die Fortschreitende Besiedlung durch den Menschen sind die Maskenleguane auch in Plantagen und Gärten zu finden. Die Nacht verbringen die Maskenleguane im Sand vergraben
 
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Fortpflanzung

Nach einer etwa zweimonatigen Winterruhe beginnt bei den Maskenleguanen mit steigender Beleuchtungsdauer die Paarungszeit. Während der Paarungszeit intensiviert sich auch die Färbung der Maskenleguane, was die Bereitschaft zur Fortpflanzung signalisiert. Das Männchen beginnt zu balzen, indem es schnell mit dem Kopf nickt und sich ruckelnd fortbewegt. Außerdem beginnt es mit der Schwanzspitze zu schlängeln, was durch das Weibchen erwidert wird.

Während sich paarungsunwillige Weibchen aus dem Blickfeld des balzenden Männchens entziehen und auf Paarungsversuche mit Flucht reagieren, so fliehen paarungswillige Weibchen nur sehr halbherzig und lassen die Paarung mit dem Männchen zu, wobei dieses das Weibchen mit einem Nackenbiss festhält. Die eigentliche Paarung kann bis zu einigen Minuten andauern. Etwa 14 bis 21 Tage nach der Paarung erfolgt die Eiablage, wobei das Weibchen bevorzugt Löcher an Steinen oder Baumwurzeln in die leicht feuchte Erde gräbt, dort ihre Eier hineinlegt und anschließend das Loch wieder verschließt. Laut Literatur umfasst ein Gelege 3 bis 8 Eier und ein Weibchen kann pro Jahr 2 bis 3 Gelege produzieren. Die Jungtiere Schlüpfen bei einer Bruttemperatur von 26 °C nach etwa 60 Tagen und werden nach ein paar Tagen von ihren Eltern gejagt, sofern sie sich in ihrer Nähe befinden.

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Ernährung
L. personatus ernährt sich insektivor und frisst dabei alles, was er überwältigen kann. Die Insekten werden durch kurze Sprints und gezieltes zupacken erbeutet. Im Terrarium werden L. personatus überwiegend Heimchen, Grillen, Schaben, Fliegen sowie gelegentlich auch Wachsmotten und Wachsmaden sowie Mehlwürmer als Futter zur Verfügung gestellt (letztere drei allerdings nur gelegentlich, da sie bei zu häufiger Verfütterung zu einer schnellen Verfettung der Tiere führen können. Angeblich soll L. personatus auch hin und wieder Obst sowie Blüten fressen. Das konnte von mir allerdings noch nicht beobachtet werden). Da die im Handel angebotenen Futtertiere häufig nicht vitaminreich genug sind, ist es nötig sie mit Vitaminpräparaten aufzuwerten. Dazu werden die Futtertiere zusammen mit etwas Vitaminpulver in eine Dose gegeben und „eingepudert“.
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Haltung im Terrarium

Für die Haltung eines Maskenleguan-Pärchens (aufgrund ihres territorialen Verhaltens sollte man nie mehrere Männchen oder Weibchen zusammen halten. Mehrere Männchen vertragen sich grundsätzlich nicht und fechten ernstzunehmende Beschädigungskämpfe aus.) benötigt man Trockenterrarium, welches aufgrund der enormen Agilität der Tiere eine große Grundfläche benötigt (nach eigener Einschätzung mindestens 100 x 50 cm).

Besonders wichtig ist eine besonders helle Ausleuchtung, die neben der Terrariengröße einer der wichtigsten Parameter ist. Außerdem ist es von Bedeutung durch den Einsatz von Baumwurzel, Baumrinden-Stück, etc. erhöhte Bereiche zu schaffen, die vor allem als Verstecke und Präsentierplätze (zum Balzen des Männchens während der Paarungszeit) sowie einen Sonnenplatz, an dem die Temperatur bis zu 45 °C erreicht und zur Thermoregulation der Tiere dient.
Ansonsten sollte im Terrarium die Tagestemperatur zwischen 24 und 30 °C (Sommer) liegen und Nachts um 5 bis 8° zurückgehen (im Winter sollten die Tagestemperaturen im Bereich von 18 bis 23 °C liegen und man muss darauf achten das die Temperatur nie unter 15 °C fällt). Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber etwa 55 % betragen und nachts auf etwa 75 % ansteigen (am besten ist es, im Terrarium Bereiche mit untersch. Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten zu schaffen. Dies schafft man durch z.B. unterschiedlichen Bodengrund und Bepflanzung an geeigneten Stellen).

Eine Kurzübersicht über die Haltungsbedingungen für Leiocephalus personatus im Terrarium findet man auf http://www.leiocephalus.de/.

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Quellen

http://www.tierseiten.com/schuppenkriechtiere/schuppenkriechtieresystematik.html
http://www.leiocephalus.de/
http://zeta.embl-heidelberg.de:8000/srs5bin/cgi-bin/wgetz?[REPTILIA-Species:Leiocephalus*]
http://www.maskenleguane.de.tc/

Fotos

Alle Bilder: Markus Hoffmann

 

Markus Hoffmann, September 2005


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