Teil 2/2

Echinodermata - ein kleine Vorstellung

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Teil 1: Echinodermata allgemein - Teil 2: Die häufigsten Klassen
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Die häufigsten Klassen
Crinoidea oder Seelilien und Haarsterne

Asteroidea oder Seesterne

Ophiuroidea oder Schlangensterne

Echinoidea oder Seeigel

Holothuroidea oder Seewalzen und Seegurken

 

Einleitung

Der Aufbau und die anatomischen Besonderheiten der Stachelhäuter waren Thema des letzten OTWs. Die große Vielfalt unter den Echinodermaten soll in diesem Text zumindest ansatzweise anhand der häufigsten Klassen demonstriert werden.

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Crinoidea oder Seelilien und Haarsterne

Die Crinoiden (620 Arten) gehören zum Unterstamm der Pelmatozoa. Sie besitzen eine filigrane Struktur mit fünf, zehn oder sogar 20 reich gefiederten Armen. Diese ragen weit in den Wasserkörper und filtrieren Plankton und Detritus. Die Nahrung wird dann über eine Ambulakralrinne zum nach oben gerichtetem Mund transportiert.
Auf der aboralen Seite befindet sich ein Kranz von Cirren, mit dem sie sich gut am felsigen Untergrund festhalten können.
Seelilien repräsentieren die sessilen Formen dieser Klasse, die mit einem Stiel am Untergrund verhaftet sind, wohingegen Haarsterne, die weit häufiger vorkommen, sich sogar langsam schwimmend fortbewegen können.

1) Antedon mediteranea - Mittelmeerhaarstern

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Asteroidea oder Seesterne

Die meisten Seesterne (1500 Arten) besitzen fünf oder mehr Arme, die sie im Falle eines Angriffs abwerfen können (Autotomie). Aus einem Arm und der Zentralscheibe kann sich ein kompletter Seestern regenerieren.

Sie kommen in allen Tiefen vor, wo ihre an Land so auffällige rote Farbe, die perfekte Tarnung bietet. Die Lichtabsorbtion von Wasser unterscheidet sich von der in der Luft. Rote Wellenängen werden in geringen Tiefen absorbiert, so dass ein rotes Tier unter dieser Tiefengrenze schwarz erscheinen wird.
Die Ambulakralfüßchen befinden sich in Rinnen auf der Unterseite der Arme. Mit Ihnen können sie sich über felsigen Untergrund bewegen. Seesterne sind Räuber, sie ernähren sich von Weichtieren, wie z.B.Muscheln. Die hydraulische Kraft der Ambulakralfüßchen reicht aus um den Schließmuskel der Muschel zu überwinden. Der Mund befindet sich zentral auf der Ventralseite, der After ist ihm gegenüberliegend auf der Dorsalseite angeordnet.
Seesterne besitzen eine strukturierte Oberfläche, mit sogenannten Papulae, das sind Kiemenbläschen über die sie ihren Gasaustausch betreiben.

2) Echinaster sepositus, gut zu erkennen sind die dunkleren Papulae
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Ophiuroidea oder Schlangensterne

Schlangensterne (200 Arten) sind die schnellsten Stachelhäuter, sie haben fünf dünne aber kräftige Arme auf denen sie laufen können. Ihren Ambulakralfüsschen fehlen die Saugscheiben an den Enden.
An den Armen besitzen sie Sinneszellen, die Helligkeitsunterschiede wahrnehmen können. Sie leben vor allem unter Steinen, bei Lichteinfall ergreifen sie die Flucht.
Auch sie ernähren sich räuberisch, allerdings vor allem von Kleinstlebewesen der Mikrofauna. Das Maul ist durch fünf sternförmig angeodnete Lappen sehr groß, der After ist sekundär reduziert.

3) Bild rechts: Ophiura longicaudum
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Echinoidea oder Seeigel

Seeigel (950 Arten) haben keine (von außen) deutliche Pentamerie, die erkennt man erst, wenn man ihr, in Madreporen und Ambulakralplatten gegliedertes, Kalkskelett betrachtet.

Die Klasse der Seeigel unterteilt sich in zwei Unterklassen, die radiären Regularia,die an Felswänden vorkommen und die Irregularia, die sekundär fast wieder bilateral sind. Ihr Körper ist abgeflacht, ihre Stacheln sehr kurz- eine Anpassung an ihren Lebensraum, denn sie kommen vor allem im Sediment vor.
Sie besitzen sehr bewegliche Stacheln mit denen sie sich fortbewegen, die Ambulakralfüßchen dienen vor allem der Bewegung an vertikalen Felswänden.
Dort raspeln sie die Oberfläche ab, und ernähren sich vor allem von Kalkalgen- sie sind also Weidegänger. Das Maul ist entsprechend ihrer Ernährungsweise auf der Unterseite, sie besitzen fünf miteinander verbundene Kieferapperate mit je einem Zahn- die Laterne des Aristoteles.
4) Makro von Paracentrotus lividus
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Holothuroidea oder Seewalzen und Seegurken

Seegurken (950 Arten) unterscheiden sich durch ihre lang gestreckte Körperform von den typischen Stachelhäutern, doch auch ihr Körper ist pentamer angelegt.

Sie besitzen fünf Reihen von Ambulakralfüsschen, von denen sie drei zur Fortbewegung nutzen. Ein Ring von Ambulakralfüsschen umrundet das nach vorne rgerichtete Maul. Mit Hilfe dieser Mundtentakel nehmen Seegurken Sand und alle in ihm enthaltenden Partikel auf. Erst im Körper wird die Nahrung dann vom Sand separiert, es werden "Sandwürstchen" ausgeschieden. Tiere die sich so ernähren nennt man nichtselektive Depositfresser.
Sie kommen auf Sedimentböden vor.
Holothuroidea besitzen eine im Tierreich einzigartige Wasserlunge. Diese können sie zusammen mit allen Eingeweiden durch ihre Kloake ausstoßen. Es ist eine Abwehrreaktion auf einen Angriff die Eingeweide können innerhalb weniger Wochen regeneriert werden. Außerdem produzieren einige Arten Cuvier-Schläuche, das sind klebrige Fäden, die alternativ zur Verteidigung eingesetzt werden können.

5) Trachythione spec.
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Fotos

Titel Christiane Pech, Hannover
Abb.1 Stefan Fischer, Rostock
Abb.2 Marco Schmidt, Berlin
Abb.3 Maren Ziegler, Hannover
Abb.4 Marco Schmidt, Berlin
Abb.5 Christiane Pech, Hannover

 

Maren Ziegler, Oktober 2005


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