Vaejovis carolinianus oder der Carolina - Skorpion
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Reich Animales
Stamm Arthropoda
Klasse Arachnida (Spinnentiere)
Ordnung Scorpiones (Skorpione)
Familie Vaejovidae
Maße 25 – 50 mm
Vorkommen Südöstliche USA

 

Besonderheiten

Vaejovis carolininianus ist eine kleine und unscheinbare Skorpionsart. Die Grundfärbung ist graubraun mit undeutlicher, rötlichbrauner Fleckenzeichnung auf dem Rücken.

Auffallend sind das verdickte, vorletzte Segment des Giftstachels und die längliche Giftblase ohne Dorn vor dem Stachel.

 
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Vorkommen

Diese Skorpionsart bewohnt weite Teile der Appalachen im Südosten der USA. Südlich dringt sie bis ins zentrale Georgia und Alabama vor (mit einer Inselpopulation in Louisiana), nördlich bis Kentucky, wobei jedoch auch glaubhafte Berichte über ein Vorkommen bis West Virginia existieren.

Diese Art kommt in Habitaten vor, in denen man auf den ersten Blick keine Skorpione vermuten würde, nämlich in gemäßigten, laubwerfenden Gebirgswäldern mit dichtem Unterwuchs. Die Tiere finden sich hier mäßig häufig unter Rinde, Steinen und im Laub versteckt.

Die Temperaturen steigen im Verbreitungsgebiet bis 35 Grad Celsius im Sommer an (bei höherer Luftfeuchtigkeit als in Deutschland) und können im Winter auch beträchtlich unter den Gefrierpunkt sinken. Im größten Teil des Verbreitungsgebietes dieser Art fällt im Winter regelmäßig Schnee.

Vaejovis carolinianus ist in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet die einzige vorkommende Skorpionsart.
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Giftigkeit

Der Stich dieser Art ist ungefährlich und mäßig schmerzhaft. Selten ist Vaejovis in Häusern anzutreffen. Trotz seiner Aggressivität scheint er jedoch kaum Unfälle zu verursachen.

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Nahrung
Die Tiere ernähren sich von Insekten und Spinnentieren geeigneter Größe. Die Beute wird mit den Scheren ergriffen. Nur bei stärkerer Gegenwehr wird der Giftstachel eingesetzt, nachdem die Beute vorsichtig auf eine geeignete Einstichstelle abgetastet wurde. Skorpione können die Zusammensetzung und Menge des injizierten Giftes sehr gezielt kontrollieren.
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Lebenszyklus

Die Tiere häuten sich gewöhnlich im Sommer (Juni/Juli) zur Reife. Die Paarung findet im Herbst (August/September) statt.

Skorpione sind berühmt für ihren "Paarungstanz", bei dem das Männchen das Weibchen bei den Scheren greift und auf einer bestimmten Arena umherführt. Dabei setzt das Männchen aus der bauchseitig gelegenen Geschlechtsöffnung eine gestielte Spermatophore ab, über die es dann das Weibchen zieht, sodass dieses die Spermatophore aufnehmen kann.

Die bis zu 40 Jungen schlüpfen nach ca. einem Jahr und leben erst noch eine Woche als unfertige Larven auf dem Rücken der Mutter. Erst dann häuten sie sich zu vollständigen Skorpionen (nun auch mit dem Giftstachel ausgestattet) und sind selbstständig.

Nach ca. 3 Jahren und 5 (Männchen) bzw. 6 -7 (Weibchen) Häutungen sind die Tiere geschlechtsreif.

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Quellen / Literatur
1. Shelley, Sissom (1995): Distribution of the scorpions Centruroides hentzi and Centruroides vittatus in the United States and Mexico, Journal of Arachnology 23: 100 – 110, online unter www.americanarachnology.org/JoA_free/JoA_v23_n2/JoA_v23_p100.pdf

2. Dobbe, P.: Did someone say scorpions? http://www.state.tn.us/environment/tn_consv/archive/scorpion.htm

Fotos
Alle Fotos: Tobias Dörr

Verbreitungskarte stark verändert nach (1).

 

Tobias Dörr, Dezember 2005


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