Garrulus glandarius oder der Eichelhäher
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Reich | Animalia | |
Stamm | Chordata | |
Klasse | Aves | |
Ordnung | Passeriformes | |
Familie | Corvidae | |
Maße | 33-35 cm Größe, 170 g schwer | |
Vorkommen | Europa mit Ausnahme des hohen Nordens und Island. Brutgebiet dehnt sich als Folge der Erderwärmung nach Norden aus. | |
Besonderheiten | Unser kleinster Raubvogel | |
Schutzstatus | Nicht geschützt |
Der Eichelhäher kommt in fast ganz Europa vor mit Ausnahme der nördlichsten Gefilde sowie Island. Infolge der globalen Erderwärmung breitet sich sein Brutgebiet weiter nach Norden aus. In waldfreien Gebieten fehlt er ganz, ansonsten ist er bis in 1600 m Höhe in Misch- und Laubwäldern, wo er große Reviere verteidigt sowie in Stadtparks und großen Gärten anzutreffen. Im Stadtgebiet verliert er mitunter seine Scheu vor dem Menschen und badet auch mal im Vogelbad eines Vorgartens.
In Deutschland ist er Standvogel, im Winter gesellen sich gelegentlich Artgenossen aus dem Norden und Osten hinzu, in besonders harten Wintern trifft man bei uns dann außerdem noch eine nah verwandte Art, den Tannenhäher - Nucifraga caryocatactes – an. |
Der Rücken ist grau, die Brust braun, der hellere Oberkopf trägt schwarze Strichel und die Scheitelfedern sind bei Erregung zu einer Haube aufrichtbar. An den Seiten des Kopfes befindet sich ein schwarzer Bartstreif, der Schnabel ist hornfarben und damit viel dunkler als die hellbraunen bis fleischfarbenden Beine. |
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Besonders auffällig bei diesem hübschen Vogel sind die schwarzen Flügel mit dem blau-weiß getreiften Feld im Schulterbereich. Das Blau kommt nicht durch ein Farbpigment zustande, sondern beruht auf einer Strukturfarbe der Deckfedern, die dicker sind als die umliegenden und daher auch ertastbar sind. Dort stehen sogenannte Schirmzellen auf schwarzem Untergrund, die das Licht so charakteristisch brechen. Außerdem weisen die Flügel noch jeweils einen weißen Fleck auf. Das Flugbild des Eichelhähers ist ebenfalls leicht identifizierbar: Die Flügel sind breit und rund und besitzen weiße Abzeichen, der schwarze Schwanz hat weiße Flecken und der weiße Bürzel ist von unten gut erkennbar. Die Flügelspannweite beträgt ca. 53 cm.
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Kopfmuster und Flügelabzeichen etc. gut erkennbar
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Garrulus glandarius ist ein sehr geschickter Flieger, obgleich seine Flüge eher unbeholfen aussehen. Er ist ein typischer Kurzstreckenflieger und überwindet so im Wald kurze Distanzen von Baum zu Baum. Am Boden hält er sich auch oft auf, wo er einzeln oder im Winter auch in kleinen Trupps nach Nahrung und Nistmaterial sucht.
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Auffällig ist auch sein laut krächzender Ruf, den wohl jeder Spaziergänger beim Betreten des Waldes schon vernommen hat und des Jägers Beute vorwarnt. Da nicht nur Artgenossen bei dem Ruf aufhorchen, sondern auch andere Waldbewohner, hat der Eichelhäher Spitznamen wie „Markwart“ oder „Holzschreier“. Hier kann man sich den Ruf einmal anhören.
Zwischen seinen lauten Warnrufen gluckst oder „miaut“ er meist vor sich hin oder geht seiner vorzüglichen Stimmenimmitation nach. Vom Schrei des Bussards über bellenden Hund und pfeifenden Reh bis hin zu knarrenden Ästen kann er so ziemlich alles aus dem Wald nachahmen. |
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Hier sieht man wunderbar den weißen Bürzel |
Garrulus glandarius zählt zu den Frühbrütern und vermehrt sich von April bis Juni. Die meist saisonal monogamen Tiere (Standvögel auch in lebenslanger Einehe) verteidigen ihr ca. 25 ha großes Revier gegen andere Artgenossen. Das Männchen sucht einen Nistplatz, der sich meist ist einer Astgabel 2-5 m über dem Boden befindet. |
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http://www.naturfotografie-digital.de/voegel/eichelhaeher-fotos.php http://www.halleseite.de/vogelarten/arten/Eichelhaeher/eichelhaeher.shtml http://www.rabenvoegel.de/biologie_eichelhaeher.htm |
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Sönke von den Berg |