AP oder das Aktionspotential
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Rechts: Antworten von Neuronenpopulationen (roter Kasten) auf akustische Stimuli (gelber Kasten) - akustisch evozierte Potentiale
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In jedem Buch und in unzähligen Texten im Internet wird das Aktionspotential beschrieben, doch einen zeitlichen Verlauf, der einem einen Eindruck davon vermittelt, was zu welcher Zeit geschieht, habe ich bisher nicht gesehen. Im Rahmen meiner Vorbereitung auf meine Prüfungen hatte ich mich also daran gesetzt und eine Animation erstellt, die, wie ich finde, zuviel Mühe gemacht hat, als dass ich sie für mich behalten sollte.
Aktionspotentiale, fürderhin kurz mit AP abgekürzt, ist einer von verschiedenen Wegen zur Informationsübertragung im Organismus. APs sind nicht den Tieren vorbehalten, sondern kommen auch in Pflanzen (soweit ich weiß jedoch nur in höheren Pflanzen) vor, die damit insbesondere auf abiotische Faktoren reagieren. Im Folgenden beziehe ich mich jedoch auf das "Standard"-AP, welches bei der Reizweiterleitung der Tiere auftritt, Sonderformen, wie die APs in Purkinjezellen oder Herzmuskelzellen seien hier nur am Rande erwähnt, da das Prinzip das gleiche ist, der Hauptunterschied in den beteiligten Ionen liegt. |
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![]() Ein Aktionspotential ist eine Spannungsänderung an einer semi-permeablen Membran. Die Membran verfügt, zusätzlich zu der passiven Leitfähigkeit für manche Ionen eine spannungsabhängige Permeabilität für andere Ionen und einen Mechanismus, gezielt bestimmte geladene Teilchen von der einen auf die andere Seite zu transportieren. Auch wenn chemische Vorgänge (Translokation von Ionen) die Grundlage für die Entstehung eines AP darstellen, spricht man hier also von einer elektrischen Signalweiterleitung, die einer chemischen Weiterleitung durch Botenstoffe gegenübergestellt werden. |
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Hier klicken für eine größere Version der Animation.
Ionen liegen im Körper in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Intrazellulär findet sich im Ruhezustand vor allem mehr Kalium und geladenen Peptide und Aminosäuren, extracellulär ist Natrium und Chlorid höher konzentriert, für diese Stoffe liegt also ein Konzentrationsgefälle über der Membran vor. Dieses Gefälle wird durch zwei Faktoren bestimmt: Einerseits ist die Membran für manche geladende Teilchen so gut wie impermeabel, andererseits finden sich membrandurchspannende Austauschpumpen, die Ionen entgegen ihres Konzentrationsgefälles unter Verbrauch von ATP (Stoffwechselenergie) transportieren können. Resultierend ergibt sich ein negatives Potential des intrazellulären Raumes, das sogenannte Ruhepotential, welches bei ca. -80 mV liegt. |
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Neurobiologie - Reichert, 2. Auflage (Thieme Verlag) Neurowissenschaften - Kandel, Schwartz, Jessell (Spektrum Verlag) http://de.wikipedia.org/wiki/Aktionspotenzial |
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S. von den Berg |