Elektr. Fische
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Eigenmannia virescens oder der Grüne Messerfisch
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Teil 2/5
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Teil 1: Gnathomenus petersii - Teil 3: Apteronotus albifrons - Teil 4: Electrophorus electricus - Teil 5: Torpedo spec.
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Der Grüne Messerfisch gehört zu den elektischen Fischen, über die hier schonmal etwas ausführlicher geschrieben wurde.
Er lebt meist in schnell fließenden Gewässern des tropischen Südamerikas, ist nachtaktiv und bevorzugt trübes, pflanzenreiches Wasser. Er ist ein sozialer, gruppenlebender Fisch, bei denen die gelegentlichen Kämpfe in der Regel ohne Verletzungen enden. Der Name „Grüner Messerfisch“ trifft nicht ganz zu, da seine Farbe meist mehr ins gräuliche, braune geht. Die Färbung ist jedoch sehr schwach, insgesamt sind diese Tiere recht transparent, und man kann im vorderen Viertel des Körpers gut die Organe von außen erkennen. |
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Ventral besitzt der Grüne Messerfisch einen langen Flossensaum, eine Afterflosse jedoch fehlt. Stattdessen läuft der Körper am Ende spitz zu. Die Tiere bewegen sich mit ihrem Flossensaum, welchen sie wellenförmig schlagen, relativ steif vorwärts und rückwarts, als würde das Wasser ihnen keinen Widerstand leisten. So beeinflussen sie ihr selbst produziertes elektisches Feld nicht durch große Körperbewegungen.
Die Männchen werden mit 45 cm mehr als doppelt so groß wie die bis zu 20 cm langen Weibchen. Der sandig weiche Untergrund wird von dem in Bodennähe lebenden, räuberischen Messerfisch nach Nahrung abgesucht. Er ernährt sich von Insektenlarven, kleinen Fischen und anderen kleinen Wassertieren, dennoch wird er häufig in großen Gesellschaftsbecken gehalten. |
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Gut zu erkennen: die wellenförmige Bewegung des Flossensaums
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Eigenmannia virescens gehört zu den Summern der elektrischen Fische. Diese Tiere erzeugen ihr ganzes Leben lang kontinuierlich einen elektrischen Strom, der der Orientierung in ihren trüben Wohngewässern dient und im Sozialverhalten eine große Rolle spielt.
Die elektrischen Organe sind im hinteren Bereich des Körpers angesiedelt. Das Signal hat eine Frequenz von 400 - 450 Hz. Die EOD (electric-organ-discharge)- Frequenzen von zwei Individuen verschieben sich, wenn sie eine Differenz von 0-10 Hz aufweisen. Die Tiere weichen mit ihren Frequenzen nach oben oder unten aus, bis die Differenz etwa 10-20 Hz beträgt. Dieses Verhalten nennt man JAR („jamming avoidance response"). Bei den Weibchen ist dieser Effekt verstärkt. Die individuelle elektrische Frequenz ändert sich auch im Laufe der Entwicklung eines Tieres. |
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Auf Nahrungssuche, man beachte die Transparenz und die Organe im vorderen Viertel
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Während der Paarungszeit erzeugen die Tiere elektrische Signale, mithilfe derer sie Artgenossen lokalisieren können und ihre Paarungsbereitschaft anzeigen. Das dominierende Männchen einer Gruppe gibt dabei das Signal zum Ablaichen und paart sich mit mehreren Weibchen, welche 100 - 200 Eier an flutende Pflanzen heften.
Die Paarungsbereitschaft wird stimuliert durch Zunahme des Wasservolumens, gefolgt von einer Änderung des pH-Wertes und Abnahme der Wassertemperatur, so wie es zum Beginn der Regenzeit am Amazonas der Fall ist. |
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http://www.zoologie-skript.de/hvsinne/esinn/esinnin.htm http://www.practicalfishkeeping.co.uk/pfk/pages/show_article.php?article_id=376 http://www.aquaryus.com/poissons-aquarium/eigenmannia-virescens.html http://mugwump.pitzer.edu/~bkeeley/work/PUBS/diss/ABS.HTM |
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Sönke von den Berg |