Tupaia belangeri oder der Tupaja
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Reich | Animales | |
Stamm | Chordata | |
Klasse | Mammalia | |
Ordnung | Scandentia | |
Familie | Tupaiidae | |
Vorkommen | siehe hier | |
Besonderheiten | Eines der "Haustiere" des Institutes für Zoologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover | |
Schutzstatus | nicht geschützt |
Tupajas, auch als Spitzhörnchen bezeichnet, sind kleine in ihrem Aussehen Eichhörnchen ähnelnde Säugetiere. Früher ordnete man sie zunächst den Insektenfressern zu. Später erfolgte dann aufgrund primatenähnlicher Merkmale wie dem relativ großen Gehirn und dem Zahnkamm im Unterkiefer, die Zuordnung zu den Primaten. Heute werden Spitzhörnchen als eigene Ordnung (Scandentia) geführt, mit einer Familie (Tupaiidae) und rund 20 Arten in fünf Gattungen. Adulte Tupajas erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 10 - 23 cm und werden je nach Art zwischen 45 und 350 g schwer. Der Schwanz ist annähernd so lang wie der Körper und je nach Gattung buschig, glatt oder bis auf die Spitze unbehaart. |
Das Verbreitungsgebiet der Tupajas erstreckt sich von Indien im Westen bis zu den Philippinen im Osten und von Südchina im Norden bis nach Sumatra im Süden. Mit Ausnahme der Federschwanz-Tupajas sind Spitzhörnchen tagaktiv. Sie leben sowohl in tropischen Regenwäldern als auch in Obstplantagen und Parkanlagen. Tupajas sind schnelle Läufer und gute Kletterer und obwohl die meisten Arten in Wäldern leben, sind sie vorwiegend Bodenbewohner. Als Nahrung dienen ihnen Insekten, kleine Wirbeltiere und pflanzliche Nahrung wie Früchte. |
Tupajas leben in ihrer indomalaiischen Heimat in der Regel in monogamen Paarbeziehungen, wobei ein gemeinsam bewohnter Aktionsraum gegenüber Artgenossen verteidigt wird. Aber auch einzelne Individuen, vor allem Männchen, verhalten sich ausgesprochen territorial. Auch in Gefangenschaft wird ein als Territorium besetzter Käfig gegenüber eindringenden oder eingeführten fremden Männchen ausgesprochen heftig verteidigt. |
Die aggressiven Auseinandersetzungen im Labor erzeugen psychosozialen Stress, der nicht nur während des Revierkampfes, sondern auch im Anschluss daran wirkt. Da sowohl physiologische, als auch verhaltensverändernde Effekte der Stresseinwirkung denen beim Menschen ähneln, dienen Tupajas häufig als Tiermodell in der Stressforschung. Mittlerweile liegen für sie bereits ein Hirnatlas sowie wichtige Basisinformationen zur Neurobiologie des sensorischen, motorischen und lymbischen Systems vor. Ein weiteres interessantes Untersuchungsgebiet bei Tupajas stellt ihr Kommunikationssystem dar. Der akustische Kommunikationsbereich entspricht dem des Menschen und die Tiere besitzen ein Repertoire aus akustisch verschiedenen Lautformen, die individualspezifisch zu sein scheinen und in verschiedenen sozialen Kontexten eingesetzt werden. Bei agonistischen Interaktionen fechten Spitzhörnchen laute Schreikämpfe aus, die über den Ausgang einer Interaktion zu bestimmen scheinen. Nichtaversive Kommunikationslaute spielen bei der Koordinierung von Paaraktivitäten, bei der Aufrechterhaltung des Kontakts zwischen Mutter und Jungtier bzw. visuell getrennten Paarpartnern sowie bei der Gefahranzeige eine Rolle. |
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1. Kontaktlaute (vom Männchen)
-> anhören |
2. Aufmerksamkeitslaute
-> anhören |
3. Defensivlaute
-> anhören |
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Binz H and Zimmermann E. 1989. The vocale repertoire of adult tree shrews (Tupaia belangeri). Behavior 109: 142-162. |
Kirchhoff J. 1999. Vokale Kommunikation bei Spitzhörnchen (Tupaia belangeri). Gibt es verhaltenskorrelierte Unterschiede in den Lautmustern des agonistischen Kontextes? Diplomarbeit. Georg-August-Universität Göttingen. |
von Holst D. 1977. Social Stress in Tree-Shrews: Problems, Results, and Goals. J. comp. Physiol. 78: 236-273. |
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Simone Schehka |