Aegithalos caudatus oder die Schwanzmeise
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Reich Animales
Stamm Chordata
Klasse Vögel (Aves)
Ordnung Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung Singvögel (Passeri)
Familie Schwanzmeisen (Aegithalidae)
Maße 14-15 cm, 7-9 Gramm
Lebenserwartung 8 Jahre
Schutzstatus Laut NABU nicht geschützt.

 

Allgemeines

Schwanzmeisen kommen (ausgenommen Sardinien, Kreta, Lappland und Island) das ganze Jahr durch in Europa vor. Namengebend ist der lange Schwanz der Vögel, der mehr als 50% der Körperlänge der Tiere ausmacht.
Die Unterseite der Tiere ist weiß, Schulterfedern, Flanke und Bauch rosa bis weinrot. Nacken, Rückenmitte, Flügel und die Außenfedern des Schwanzes sind schwarz. Neben dem langen Schwanz ist auch der winzige, kurze schwarze Schnabel typisch.
Jungvögel haben schwarzbraune Wangen und Nacken, aber keine rotbraunen Schultern wie die Elterntiere. Je nach geografischer Lage gibt es unterschiedliche Formen; die Vögel Nordeuropas haben einen nahezu weißen Kopf, während in Westeuropa über dem Auge ein bogenförmiger dunkler Streifen verläuft. In Mitteleuropa gibt es Mischpopulationen.
Der natürliche Lebensraum sind Laub- und Mischwälder, aber auch Büsche, Gärten und Parks. Schwanzmeisen sind äußerst gesellig und treten meist in größeren Gruppen (bis zu 30 Tiere) auf.
Der Gesang von Schwanzmeisen, der aus 3-5 Elementen besteht („zieee“, „iit“), ist eher selten zu hören. Der typische Erregungsruf erinnert an ein „tserrr“.

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Ernährung

Schwanzmeisen sind kleine und leichte Vögel und können daher Baum- und Zeigspitzen als eigene ökologische Nische zur Nahrungssuche verwenden. Der lange Schwanz dient ihnen dabei als Bilanzierhilfe. Jeder Baum wird nur einmal am Tag angeflogen, um eine erhöhte Chance auf Beute zu haben.
Als Nahrung werden vor allem kleine Insekten und deren Entwicklungsstadien genommen; hierzu gehören Spinnen, Mücken, Blatt- und Schildläuse sowie Kleinschmetterlinge. Auch Teile von Knospen und Früchten werden gefressen. Im Winter wird Fettfutter gerne angenommen.

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Brutbiologie

Auch wenn die Schwanzmeisen äußerst gesellige Vögel sind, im Februar lösen sich große Trupps auf und die Weibchen wählen sich – aus einer anderen Familiengruppe als ihrer eigenen - Männchen aus. Ende März / Anfang April beginnt die Brutzeit. Zur Balz gehören ein schmetterlingsartiger Flug mit raschen Landungen.
Schwanzmeisen bauen kugelförmige Nester, die meist sehr hoch in Astgabeln von Bäumen oder äußeren Spitzen von Büschen gelegen sind. Sie haben einen seitlichen Eingang und bestehen aus Haaren, Spinnweben, Pflanzenwolle, Grashalmen, und Moos. Flechten und Birkenrinde werden genutzt, um das Nest zu tarnen, außerdem ist es ein wirksamer Kälteschutz. Dazu ist das Nest auch mit bis zu 3000 Federn ausgepolstert.
Ein Gelege besteht schließlich aus 6-12 schmutzig-weißlichen oder –gelblichen Eiern mit blaß-roten Flecken, die zu einer Seite hin abgespitzt sind. Sie werden 12-14 Tage lang bebrütet, wobei bemerkenswert ist, dass teilweise zwei Weibchen ein Nest nutzen.

 

Während der Nestlingszeit, die 14-18 Tage andauert, kann auch ein soziales Verhalten dieser Vögel beobachtet werden, so kümmern sich bis zu 6 adulte Vögel um eine Brut. Meistens sind diese mit dem Brutpaar verwandt, es wurden aber schon Schwanzmeisen beobachtet, die Kohlmeisenküken gefüttert haben.
Gerade auf Grund dieses Verhaltens kann eine Brut von 12 Jungtieren auch tatsächlich großgezogen werden.
Auch nach Verlassen des Nestes werden die Jungtiere noch bis zu 20 Tage weitergefüttert.

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Einige Informationen zum Bestand

Schwanzmeisen benötigen zum Nestbau bodenständige Flechten; wo diese fehlen (beispielsweise durch Umweltverschmutzung), geht die Verbreitung der Vögel zurück. Eine genaue Bestimmung des Brutbestandes wird aber durch das soziale Verhalten der Tiere bei der Brut erschwert. Es wird aber mit 180.000 Brutpaaren in Deutschland gerechnet.
Natürliche Feinde sind Rabenvögel, die sich als Nesträuber von Jungvögeln ernähren.
Auch intensive Forstwirtschaft könnte zu einem Rückgang der Populationen führen.

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Quellen

http://www.birds-online.ch/deutsch/voegeleu/singv/schwanzm.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwanzmeise
http://www.nabu.de/m01/m01_11/03730.html
http://www.halleseite.de/vogelarten/arten/Schwanzmeise/schwanzmeise.shtml
Fotos
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwanzmeise
Michael Gerber: http://www.birds-online.ch/index.htm

 

Silvia Schmoock, März 2006


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Konzept und technische Umsetzung:
Bilddarstellung: Lightbox 2.X by Lokesh Dhakar