Staphylococcus aureus
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Reich | Bacteria | |
Abteilung | Firmicutes | |
Klasse | Bacilli | |
Ordnung | Bacillales | |
Familie | Staphylococcaceae | |
Morphologie | In Haufen angeordnete Kokken, ø 0,5 – 1,5 µm | |
Vorkommen |
ubiquitär in der Natur und auf vielen unbelebten Flächen (Staubpartikel, Kittel, Geräte und medizinische Instrumente)
Residual- und Transientflora des Menschen und anderer Säugetiere (Kolonisation der Haut und oberen Atemwege, v.a. Nase und Leistenregion) -> Kolonisation meist symptomlos |
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Besonderheiten | S. aureus gehört zu den häufigsten Verursachern nosokomial erworbener Infektionen. | |
Anzeigepflicht |
Abb. 1:
S. aureus Newman auf Blutagar |
Infektionsweg Die Fähigkeit der Kolonisation und Biofilmbildung auf Polymeroberflächen und eukaryotischen Geweben ist einer der Hauptpathogenitätsfaktoren von S. aureus. Auf diesem Gebiet wurde und wird viel Forschung betrieben. Die Biofilm-Bildung auf Polymeroberflächen und Geweben kann anhand eines mehrstufigen Modells erläutert werden: auf der Oberfläche des Organismus lokalisierte Adhäsine vermitteln eine initiale Anheftung an Polymere oder Gewebe. Polymeroberflächen werden oft auch schnell von extrazellulären Matrix- und Plasmaproteinen (z. B. Fibronektin, Vitronektin, Fibrinogen) ummantelt. Neben der Fähigkeit der initialen Adhäsion an Polymeroberflächen können diese Proteine als Rezeptoren für S. aureus dienen und die mit Matrix- oder Plasmaproteinen überzogene Oberfläche wird schnell von S. aureus kolonisiert. Darauf folgt die Ausbildung vielschichtiger Zellkluster, die auf interzellulärer Adhäsion beruhen. An diesem Vorgang beteiligte Gene wurden mit Hilfe von Biofilm-negativen Transposon-Insertionsmutanten von S. epidermidis identifiziert. Das ica-Operon codiert die Informationen zur Biosynthese von PIA (polysaccharide intercellular adhesin), ein lineares β-1,6-verknüpftes Glukosoaminoglykan. PIA vermittelt die interzelluläre Adhäsion und bildet damit die Grundlage zur Ausbildung eines Biofilms. Die Zellen des Biofilms werden im Anschluss durch eine Matrix aus Exopolysacchariden ummantelt. So ist der Biofilm vor dem Immunsystem des Wirtes und einer antibiotischen Therapie geschützt. Virulenzfaktoren & Resistenzen Die Kontrolle der Virulenz erfolgt durch globale Regulatoren. Ein Beispiel ist agr (accessory gene regulator), der in der stationären Phase zum Tragen kommt und eine Hochregulation der Toxinproduktion und eine Herunterregulation der Expression von Oberflächenproteinenzur Folge hat. |
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Tabelle 1: Virulenzfaktoren von S. aureus und deren Auswirkungen
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S. aureus kann aus klinischen Material recht schnell und routiniert nachgewiesen werden. Die Diagnose erfolgt anhand von unterschiedlichem Probenmaterial (z. B. Abstriche, Blut). Die mikroskopischen Betrachtung eines Gram-Präparates liefert einen ersten Hinweis auf Gram-positive Kokken. Meist steht schon anhand des zur Verfügung stehenden Probenmaterials ein Verdacht fest. Mithilfe des bereits erläuterten Katalase-Tests können Staphylokokken (Katalase-positiv) von den Streptokokken (Katalase-negativ) abgegrenzt werden. Ein anschließend erfolgender Test auf Koagulase unterscheidet zwischen S. aureus (positiv) und anderen Staphylococcus-Spezies negativ, z. B. S. epidermidis). Therapiert werden können S. aureus Infektionen mit Antibiotika. Eine Resistenztestung macht im Vorfeld Sinn, um ein angemessenes Antibiotikum auszuwählen. Da die meisten Staphylokokken β-Laktamasen bilden, ist ein penicillinase-festes Penicillin wie das Oxacillin vorzuziehen. Cloxacillin, Dicloxacillin und Flucloxacillin sind ebenfalls penicillinase-fest und ausschließlich zur Therapie von Staphylokokken-Infektionen geeignet. Alternativ können Erythromycin, Clindamycin und Vancomycin eingesetzt werden. Vereinzelt können auch Cephalosporine zum Einsatz kommen, jedoch eignen sich neuere Klassen der Cephalosporine hier eher nicht. Bacitracin, ein Polypeptid-Antibiotikum, wirkt ausschließlich auf Gram-positive Bakterien und kann also auch bei der Therapie von Staphylokokken-Infektionen zum Einsatz kommen. |
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Madigan, Martinko, Parker: „Brock Mikrobiologie“. 10. Auflage (2000). Spektrum Akademischer Verlag. |
Heilmann et al. „Molecular basis of intercellular adhesion in the biofilm-forming Staphylococcus epidermidis“, Mol Microbiol (1996) 20(5), 1083 – 1091 |
www.wikipedia.de |
www.medizin.de |
www.mrsa.bbraun.de |
www.ratsteachmicro.com |
www.textbookofbacteriology.net/staph.html |
www.memiserf.medmikro.ruhr-uni-bochum.de |
http://141.150.157.117:8080/prokPUB/index.htm |
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Grampräparat: www.wikipedia.de |