Octodon degus oder der Degu
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Klasse | Säuger (Mammalia) |
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Ordnung | Nagetiere (Rodentia) | |
Familie | Trugratten (Octodontidae) | |
Maße | ohne Schwanz 12-15cm | |
Vorkommen | heimisch in Chile | |
Besonderheiten | werden vermehrt als Haustiere gehalten |
Degus sind kleine braune Nager, die rein äußerlich Ratten ähneln. Sie sind jedoch näher mit Meerschweinchen oder Chinchillas verwandt und sind wie diese in Südamerika, genauer in Chile heimisch. Die Gattung Octodon oder "Strauchratten" umfasst 4 Arten aber nur Octodon degus, die kleinste Art, wird als Haustier gehalten.
Der Körperbau ist eher gedrungen mit kurzen Vorderbeinen und langen Hinterbeinen, die weite Sprünge ermöglichen. Der lange Schwanz ist dunkel, borstig behaart mit einer Quaste am Ende. Man sollte die Tiere niemals am Schwanz greifen, da sie ihn, ähnlich wie Eidechsen, "abwerfen" können. Dabei löst sich die Haut von der Muskulatur und das Tier kann seinem (An-)Greifer entfliehen. Das freiliegende Fleisch stirbt ab und wird schließlich vom Degu ebenso wie die Knochen abgenagt. Diese Wunden heilen meist sehr schnell und ohne Probleme ab. Degus klettern viel. Krallen und ausgeprägte Fußballen verhindern dabei ein abrutschen . Die Vorderpfoten werden auch zum Halten von Nahrung benutzt. Die Nagezähne des Ober- und Unterkiefers sind mit einem gelb-orangenem Zahnschmelz überzogen. Die Zähne wachsen wie bei allen Nagern ständig nach. Der Familienname Octodontidae, also gewissermaßen "Achtzahn" bezieht sich im Übrigen nicht auf die Anzahl der Zähne sondern auf die Kauflächen der Backenzähne, die von Oben wie eine Acht aussehen. Degus werden in Gefangenschaft ca. 4 Jahre alt (in Freiheit meist nur 1, da sie Raubtieren zum Opfer fallen). Weibchen werden nach rund 7 Wochen geschlechtsreif, Männchen erst nach 3 Monaten. Die Tiere tragen in etwa 3 Monate und die Wurfgrößen variieren zwischen 2 und 10 Jungtieren, die bei der Geburt bereits behaart sind. Die Augen sind auch schon halb geöffnet und bereits nach einem Tag verlassen die Jungen das Nest um die Umgebung zu erkunden. Dabei lernen sie nach und nach das Klettern und schauen sich bei ihren erwachsenen Artgenossen ab, wie und was man isst. |
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Degus sind tagaktiv. Sie leben in Familiengruppen von 5 bis 10 Tieren. Mehrere Familien bilden eine Kolonie, wobei jedoch jede Familie ein eigenes Territorium besetzt. Sie leben in offenen Gebieten und graben unterirdische Höhlen und Gangsysteme. Degus ernähren sich von Pflanzen oder Pflanzenteilen wie Samen, Früchte oder Rinde von Ästen. Selten klettern sie in Sträuchern herum um an ihr Nahrung zu gelangen. Ein Familienmitglied hält stets von einem erhöhten Punkt aus Wache, während die anderen fressen. Schlägt dieses Tier Alarm verschwinden die Degus in ihren Gängen. Natürliche Feinde des Degus sind vor allem Greifvögel, aber auch Schlangen und Füchse. Wie Chinchillas reinigen Degus ihr Fell durch Sandbäder und durch gegenseitiges beknabbern und belecken. Letzteres ist auch eine wichtige soziale Komponente. Ihr Revier markieren sie mit Urin. |
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fressender Degu
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In Degu Familien gibt es keine strenge Hierarchie. Die Männchen bauen so genannte "Feldherrenhügel" aus Erde, Ästen und Laub, die sie gegen Nachbarmännchen verteidigen müssen und stetig erhöhen. Die Männchen mit dem höchsten und auffallendsten Hügel bekleiden den höchsten Rang. Es darf beispielsweise zuerst fressen. Wird der Hügel zerstört, verliert ein Männchen seinen Rang. Die Rangordnung ist nicht sehr streng. Dennoch muss ein "Alphamännchen" seine Position verteidigen. Meist sind dies aber nur so genannte Kommentkämpfe, d.h. ritualisierte Kämpfe, bei denen die Verletzungsgefahr sehr gering ist und eine bestimmte Abfolge von Verhaltensweisen zu beobachten ist. Degus tragen diese aus, in dem sie sich in gestreckter Haltung so lange mit den Vorderpfoten schubsen, bis einer der Kontrahenten den anderen mit den Hinterpfoten im Sprung umstoßen kann. Diese Kämpfe können auch ernst werden, wenn der Konflikt nicht beigelegt werden kann. Dann können die Kämpfe auch blutig enden, da die Zähne der Degus sehr scharf sind.
Degus verfügen über ein großen Repertoire an Lauten. Von einem leisen Trillern bei freundlichen Kontakt oder Paarungsverhalten bis zu schrillen Warnrufen ist alles dabei. Sie begrüßen sich durch berühren von Nase und Lippen des Gegenübers und anschließendem beknabbern von Kinn, Hals und Wange. Oft lässt sich das so genannte Aufreiten beobachten, das der Paarungshaltung ähnlich sieht. Hierbei ist jedoch das Geschlecht unwichtig. Das aufreitende Tier beknabbert das Fell an Rücken und Nacken des anderen. |
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alle Bilder www.wikipedia.de |