Microcebus murinus oder der Mausmaki
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Reich | Animalia | |
Stamm | Vertebrata (Wirbeltiere) | |
Klasse | Mammalia (Säugetiere) | |
Ordnung | Primates | |
Familie | Cheirogaleidae (Katzenmakis) | |
Maße | Kopf-Schwanz Länge 13 cm | |
Vorkommen | Madagaskar |
Die Gattung der Mausmakis (Microcebus) kommt endemisch nur auf Madagaskar vor.
Dort gehören sie zu den verbreitetsten Tieren unter den Lemuriformes. Das Graue Mausmaki ist auf der ganzen Insel entlang der Westküste bis in den Südwesten zu finden und lebt dort von Meereshöhe bis circa 800 m über Null. Es lebt in Tropenwälder als nachtaktives Tier und verbringt den Tag in Astnestern, wesentlich häufiger aber in Baumhöhlen oder -spalten, weshalb es eine deutliche Präferenz für Wälder mit alten und großen Bäumen gibt. Studien haben gezeigt, dass sich die Tiere bevorzugt in einer Höhe von 1 bis 2 Metern aufhalten, sich aber auch bis in die Kronen der 15 Meter hohen Bäume vorwagen. |
Die Tropenwäldern Westmadagaskars sind besonders durch eine ausgeprägte Saisonalität der Niederschläge gekennzeichnet. Während es im Südsommer von November-Mai sehr feucht ist, so ist der Südwinter äußerst trocken, weshalb die Bäume gar ihr Laub abwerfen. Diese Periode ist also gekennzeichnet von einer erschwerten Nahrungssuche. In diesen Zeiten der Not greift Micorcebus murinus besonders auf den austretenden Baumsaft und auf die Ausscheidungen einer einheimischen Homopterenart zurück. Doch auch kleinere Arthropoden, Arachniden und Vertebraten wie Chamöleons oder Baumfrösche stehen dann auf dem Speiseplan. Wenn die Bäume wieder blühen und Früchte tragen dann ernährt sich das Graue Mausmaki überwiegend von Mango, Bananen und dem Nektar der zahlreichen Blüten. |
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Die Mausmakis zählen mit einer Kopf-Rumpflänge von circa 13 cm zu den kleinsten rezenten Primaten dieser Erde. Auch das Gewicht mit seine Spannweite von 45-68 g zeigt die Dimensionen sehr deutlich. Wie aber oben schon erwähnt muss man dabei die Saison beachten. Zur Trockenzeit “magern” die Tiere auf Grund des eingeschränkten Nahrungsangebot deutlich ab und verlieren dabei drastisch an Körpermasse, Schwanzumfang (dient als Fettspeicher) und auch der Hoden der Männchen ist auf ein Minimum geschrumpft (10 Mal so groß während der reproduktiven Phase)
Das Fell von Micorcebus murinus ist wie der Name schon erahnen lässt grau-braun, welches aber auf der Ventralseite etwas heller wird. Einige Individuen haben deutliche schwarze Orbital-Markierungen. Die vorderen und hinteren Gliedmaßen sind cremefarben, wo sie mit Fell bewachsen sind und rosa fleischig wo sie nackt sind. |
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Bild rechts: M. murinus in einer Lebendfalle (1)
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Tab. 1: Körpermaße einer Stichprobe von 14 Tieren
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Parameter | Mittelwert & Standardabweichung | Range |
Head length (mm) | 34,361 ± 1,87 | 31,2 - 39,1 |
Head width (mm) | 20,26 ± 1,041 | 17,1 - 22,4 |
Tail length (mm) | 130,03 ± 3,85 | 122 - 140 |
Body-tail length (mm) | 74,32 ± 5,03 | 65 - 85 |
Snout length (mm) | 7,3 ± 0,96 | 5,3 - 9 |
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Um die strapaziöse Trockenzeit mit dem sehr raren Nahrungsangebot zu überstehen gehen viele der Tiere in einen tägliche Torpor, eine lethargische Phase mit auf die Umgebungstemperatur abgesenkte Körpertemperatur. Sie sind dabei völlig inaktiv und können nicht auf Nahrungssuche gehen, reduzieren aber ihren Energieverbrauch auf ein Minimum. Dies ermöglicht es, auch vollkommen ohne Nahrung mit den Fettdepots im Schwanz noch einige Tage und Wochen zu überstehen. Um den Effekt der Energieersparnis noch zu verstärken und die Kosten für das “Aufheizen” des Körpers zu minimieren, liegen die Tiere bevorzugt in kleinen Schlafgruppen zusammengelegen und auch die Aufwachphase wird mehr oder weniger koordiniert.
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Obwohl das Graue Mausmaki in fast ganz Westmadagaskar verbreitet ist und der Bestand auf Millionen geschätzt wird, lässt sich aber die Gefahr für andere sehr lokal begrenzte Arten und Gattungen erkennen. Durch Erosion, Viehzucht und Brandrodung wird immer mehr Lebensraum zerstört und die Tiere werden immer weiter zurückgedrängt. Tierfang für den Export, für Felle oder einfach nur um die Tiere als Haustier zu halten sind weniger ein Problem, aber auch nicht zu verharmlosen. Trotz der Einstufung als “species of least concern“ (IUCN Red List) sollte man die Gefahr nicht unterschätzen und im Sinne von Arten die mit Microcebus murinus im selben Habitat leben auch für einen Schutz dieser Art eintreten.
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Bild oben links: M. murinus (2)
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Bild oben Mitte und rechts: M. murinus (3)
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Titel: Christian
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