Rhyssa persuasoria oder die Holzschlupfwespe
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Reich Animalia
Stamm Insecta
Ordnung Hymenoptera
Unterordnung Apocrita
Familie Ichneumonidae

 

Allgemeines

Die Schlupfwespen, zu denen neben den Ichneumonidae auch die Braconidae gehören, sind eine große Gruppe parasitischer Hautflügler, deren Larven sich in oder an den Jugendstadien anderer Insekten entwickeln. Die Ichneumonidae stellen auch die größten Arten unter den parasitoiden Hymenopteren. Ein Beispiel hierfür ist die Holzschlupfwespe, die mit einer gesamten Länge von ca. 8-10 cm (inkl. Ovipositor (Legebohrer) und Antennen) eine beachtliche Größe erreicht. Sie fühlt sich in Nadelwäldern ganz Europas heimisch und kommt recht häufig vor.

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Habitus
Auffällig sind die langen Geißelantennen mit meist mehr als 16 Gliedern und das gut erkennbare Flügelgeäder mit Areolet und Pterostigma. Das Pterostigma ist ein überwiegend dunkel gefärbtes, stark chitinisiertes Feld nahe der Flügelspitze, dass zur Stabilisierung und Navigation dienen soll.
Der Körper ist dunkel gefärbt mit weißen Abzeichen, die Beine sind rötlich.
Flügelschema (2)
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Exkurs Parasiten und Biologie
Parasiten, die ihrem Wirt am Ende der Entwicklung den Tod bringen, werden Parasitoide genannt. Parasiten leben nur vom Wirt, bringen ihn aber nicht um. Bei den Parasitoiden unterscheidet man zwischen idiobionter und koinobionter Lebensweise: Idiobionte Parasitoide immobilisieren den Wirt an bzw. in den sie ihre Eier legen. Der immobilisiert Wirt wird dann von den Nachkommen an Ort und Stelle als Nahrungsquelle verwendet. Koinobionte Parasitoide entwickeln sich im mobilen Wirt, der sich ebenfalls weiter entwickelt und sich selbst verteidigen kann. Ichneumonidae parasitoidieren holometabole Insekten wie Schmetterlinge, Pflanzenwespen oder Käfer, die idiobionte Holzschlupfwespe hat die Larven bzw. Präpuppen und Puppen der Nadelholz-Siricidae (Holzwespen) zu ihrer Kinderstube auserkoren.
Um den Wirt zu orten, nutzen Schlupfwespen häufig olfaktorische Reize. Mithilfe von Rezeptoren können selbst Larven in einigen cm Tiefe ausgemacht werden. An der Länge des Legebohrers der Holzschlupfwespe kann man erkennen, dass die Larven der Holzwespe relativ tief im Holz lokalisiert sind.
Zur Eiablage am Wirt wird der Ovipositor ins Holz „gesägt“. Während des Bohrvorgangs und der Eiablage, was bis zu 30 Minuten dauern kann, ist die Holzschlupfwespe Prädatoren, wie z.B. Vögeln, hilflos ausgesetzt.
Trotz der Gefahr sind Schlupfwespen häufig überaus erfolgreich und erreichen Parasitierungsraten von bis zu 80 %.
möglicher Wirt: die Riesenholzwespe (Urocerus gigas) (1)
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Quellen
1) Chinery, M.: „Pareys Buch der Insekten“ – aktualisierte Auflage 2004 – Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart
2) www.wikipedia.de
3) www.faunistik.net
Fotos
Titel und 1) www.wikipedia.de
2) www.hymatol.org nachbearbeitet von Elke Sedlak

 

Elke Sedlak, Mai 2007


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Konzept und technische Umsetzung:
Bilddarstellung: Lightbox 2.X by Lokesh Dhakar