Teil 6/7
Aeshna mixta - Herbst-Mosaikjungfer
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Großlibellen: Teil 1 (Gomphus vulgatissimus) - Teil 3 ( Libellula quadrimaculata) - Teil 4 (Sympetrum striolatum) - Teil 6 (Aeshna mixta)
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Reich Animalia (Tiere)
Abteilung/Stamm Arthopoda (Gliederfüßer)
Klasse Insecta (Insekten)
Ordnung Odonata (Libellen)
Unterordnung Anisoptera (Großlibelle)
Familie Aeshnidae
Maße bis 8,5 cm
Vorkommen Stehende Gewässer, aber auch fernab, dort hoch fliegend
Besonderheiten Der Urspung des Gattungsnamens ist unbekannt.
Schutzstatus nicht gefährdet
Bild rechts: Männchen der Herbst-Mosaikjungfer

 

Allgemeines

Die Herbst-Mosaikjungfer gehört zur Familie der Edellibellen. Adulte Tieren kommen erst ab Mitte Juli vor, können aber bis in den November hinein beobachtet werden. Die späte Flugzeit ist wohl auch namensgebend.

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Habitus

Die Männchen haben blau-schwarze Augen und einen bräunlich-grünen Thorax mit gelben Streifen. Die Flügel sind bis auf die schwarzen Pterostigmen und Adern farblos. Der Hinterleib ist abwechselnd schwarzbraun und blau (s. Bild). Die Beine sind an der Basis braun, später schwarz.
Bei den Weibchen ist neben dem Thorax auch der restliche Körper bräunlich-grün. Das braune Muster auf dem Hinterleib ist wesentlich deutlicher ausgeprägt, als bei den Männchen.
Die Körperform ist typisch für eine Großlibelle (s. hier) mit einem schlanken, sich verjüngendem Hinterleib.

Verwechseln kann man die Herbst-Mosaikjungfer mit:

  • dem Schilfjäger (Brachytron pratense - grüner Thorax)
  • der Blaugrünen Mosaikjunger (Aeshna cyanea - grüne Zeichnung auf dem Hinterleib, ist wesentlich größer)
  • der Grünen Mosaikjungfer (Aeshna viridis - grüner Thorax).

Besonders charakteristisch ist die Zeichnung des ersten Hinterleibsegmentes (s. Bild rechts). B. pratense, A. cyanea und A. mixta sind auf dem Anisoptera-Poster auf dieser Seite zu finden.

Bild rechts: Hellgelbe T-förmige Zeichnung bei männlichen (links) und weiblichen (rechts) A. mixta.
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Flug & Verhalten

Die Herbst-Mosaikjungfer ist nicht so sehr auf sonnige Bereiche beschränkt, wie viele andere Libellenarten. Häufig trifft man sie in schattigen Uferbereichen und an Waldseen. Wichtig sind ausgeprägte Schilfbestände am Ufer.

Die Weibchen sind scheuer als die Männchen. Häufig sitzen sie in der Vegetation, wo sie dank ihrer Färbung nicht leicht auszumachen sind.
Für alle, die einmal versuchen möchten, eine Großlibelle im Flug zu fotografieren (ein OTW zu diesem Thema folgt), ist die Herbst-Mosaikjungfer ein dankbares Versuchsobjekt für die ersten Gehversuche. Der Grund ist einfach der, dass die Männchen in Ufernähe in etwa einem Meter Höhe regelrecht Patrouille fliegen, man kann sich also gut mit der Kamera auf die Lauer legen. Zudem haben sie die Angewohnheiten, regelmäßig im Flug zu stehen (ähnlich dem "Rütteln" der Greifvögel). Mit etwas Geschick und Ausdauer sind so Bilder von fliegenden Tieren möglich (s. Bild rechts).
Man kann die Tiere des öfteren auch durch das Schilf fliegen sehen, manchmal sogar hören, wenn die schlagenden Flügel knatternd und knisternd die Stengel der Pflanzen streifen.
Männliches Tier im Flug

Männchen scheinen ein Revier zu beanspruchen. Ihren Patroulienflügen dienen also einem dreifachen Zweck: erstens dem Auffinden und Vertreiben anderer Männchen, zweitens dem Auffinden von paarungsbereiten Weibchen und drittens der Nahrungssuche.
Wurde ein eindringendes Männchen gestellt, kommt es zu einem Kampf, bei dem das fremde Tier verjagt wird. Dieser dauert nur wenige Sekunden und zeigt sich als sehr schneller Verfolgungsflug. Häufig steigen die Tiere dabei mehrere Meter auf.
Paarungsräder finden sich bis in Augenhöhe an Zweigen. Die Eier werden auf im Wasser treibenden Holz- und Pflanzenstücken abgelegt. Aber auch im Schilf werden auf Höhe des Wasserspiegels oder knapp darunter Eier abgelegt, indem diese in die Stengel eingestochen werden.
Die Larvalentwicklung dauert je nach Temperatur ein bis zwei Jahre.

Bei der Eiablage
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Quellen (Zugriff auf die Webseiten jeweils 23.09.'07)

Jurzitza: Der Kosmos Libellenführer - 2. Auflage (Kosmos Verlag, Stuttgart)
NaBu Regionalverband Hannover
Wikipedia.de
Natur-Lexikon.de

Fotos

Sönke von den Berg

 

Sönke von den Berg, September 2007


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Konzept und technische Umsetzung:
Bilddarstellung: Lightbox 2.X by Lokesh Dhakar