Hadrurus arizonensis oder Behaarter Riesenskorpion

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Reich Animales
Abteilung/Stamm Arthropoda
Klasse

Arachnida

Ordnung Scorpiones
Familie Iuridae
Besonderheiten Kommt in zwei Unterarten vor: H. a. arizonensis sowie H. a. pallidus
Schutzstatus nicht geschützt

 

Beschreibung

Es handelt sich hier um die größte Skorpionsart Nordamerikas. Die Gesamtkörperlänge kann bis zu 14 cm betragen. Die Tiere sind entweder von einheitlich gelblich-brauner Grundfarbe (Unterart pallidus) oder besitzen einen schwärzlichen Rücken (Unterart arizonensis). Auffallend sind ferner die prominenten Tastborsten insbesondere auf den Palpen, die dem Tier seinen englischen Trivialnamen einbrachten (Giant Hairy Desert Scorpion).

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Vorkommen

Hadrurus arizonensis ist ein Skorpion aus den Halbwüstengebieten der südwestlichen USA und Mexiko. In den USA wurde die Art aus Kalifornien, Arizona, Nevada und Utah nachgewiesen.

Lebensraum

Die Tiere leben, wie erwähnt, in Halbwüsten mit steppenartiger Kurzvegetation. Sie leben dort entweder unter Steinen oder in oberflächlichen, selbstgegrabenen Gangsystemen. In diese ziehen sie sich insbesondere während der sehr kalten Wintermonate zurück.

 
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Verhalten

Diese Art ist physiologisch sehr gut an die trockenen Verhältnisse in ihrem Lebensraum angepasst. Der Wasserverlust in völliger Trockenheit beträgt nur 0.028 % des Körpergewichtes pro Stunde. Zum Vergleich: Die im gleichen Lebensraum vorkommende Vogelspinnenart Eurypelma sp. (mittlerweile Aphonopelma sp., siehe auch OTW über Aphonopelma iodium) erfährt einen Wasserverlust von 0.147 % Körpermasse pro Stunde. Während Wüstenvogelspinnen generell mit ihrem Verhalten an die harschen Verhältnisse angepasst sind (tiefe Wohnröhren, um Hitze und Trockenheit zu entkommen), scheint die Skorpionsphysiologie besser an dieser Bedingungen angepasst zu sein, was es diesen Tieren erlaubt, auch direkt unter Steinen oder in den erwähnten oberflächlichen Gangsystemen zu leben. Erstaunlicherweise verlieren tote Skorpione mehr Wasser als lebendige, was einen aktiven Prozess bei der Wasserretention andeutet.

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Giftigkeit
Hadrurus arizonensis ist eine sehr aggressive Skorpionsart, die ohne zu zögern zusticht, wenn sie gereizt wird. Einige Autoren wollen beobachtet haben, dass die Tiere ihr Gift auch über eine Entfernung von 25 cm versprühen können (belegt ist dies für einige Arten der afrikanischen Skorpionsgattung Parabuthus). Dies scheinen jedoch nur Anekdoten zu sein.

Das Gift der Tiere ist für Menschen nicht sonderlich gefährlich; ein Stich führt lediglich zu starken Schmerzen, die einige Stunden lang anhalten können.

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Fortpflanzung

Die Paarungszeit ist im Spätsommer(August/September). Während dieser Zeit wandern die Männchen auf der Suche nach Weibchen umher und erkennen die Präsenz eines Weibchens an dessen Pheromonenspur (Melville et al.). Die Paarung folgt wie bei den meisten Skorpionsarten einem tänzerisch anmutenden Ritual, bei dem das Weibchen von dem Männchen an den Palpen über den Boden geführt wird. Dies dient der Aufnahme einer bestielten Spermatophore durch das Weibchen, welche das Männchen zuvor an den Boden anheftet. Kannibalismus während oder nach der Paarung ist bei dieser Art sehr selten.

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Quellen
  • Hadley, N. (1970): WATER RELATIONS OF THE DESERT SCORPION, HADRURUS ARIZONENSIS Journal of Experimental Biology 53
  • Melville, J.M., Tallarovic, S.K. und Brownell, P.H. (2003): Evidence of Mate Trailing in the Giant Hairy Desert Scorpion, Hadrurus arizonensis (Scorpionida, Iuridae), Journal of Insect Behaviour 16 (1)
Fotos
Tobias Dörr

 

Tobias Dörr, Dezember 2007


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Konzept und technische Umsetzung:
Bilddarstellung: Lightbox 2.X by Lokesh Dhakar