Delesseria ist, typisch für Rotalgen, an tiefere Wasserbereiche angepaßt, in denen der Lichteinfall nicht mehr so stark ist. Durch die Pigmente Chlorophyll a (möglicherweise Chlorophyll d) und die Gegenwart von Phycobiliproteins, Phycocyanin und Phycoerythrin nutzen sie das in größere Tiefen eindringende Restlicht blauer Wellenlänge (welches besonders tief eindringt) besonders effektiv aus. Sie kommt im unteren Eulitoral und im Sublitoral bis 30m Tiefe vor und ist ein typischer Vertreter der unteren Regionen von Laminaria hyperborea-Lebensgemeinschaften. Das benötigte Hartsubstrat können Felsen oder Steine sein, seltener kommt sie epiphytisch auf den Wurzelscheiben von Laminarien (Braunalge) vor. In Bezug auf die Salzkonzenttration ist die Pflanze relativ flexibel: von voller Meerwasser-Konzentration (30-40 psu) bis zum Brackwasserbereich (18-30 psu) ist ein Wachstum möglich. Gegenüber UV-Licht ist sie hingegen sehr empfindlich. Durch das normale Habitat in tieferen Schichten wurde kein Schutzmechanismus entwickelt, so dass schon relativ kurze ungeschützte Lichteinwirkung zu irreperablen Schäden führen.
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Lebenszyklus:
Der Seeampfer ist eine mehrjährige Pflanze (im Durchschnitt etwa 5-6 Jahre). Den Winter überdauert nur die mehrschichtige Mittelrippe. Delesseria folgt einem strengen Jahresrhythmus. Junge Blätter tauchen im Februar auf und sind im Mai/Juni ausgewachsen. Bis zum Dezember sterben die neuen Blätter zunehmend ab, bis im Dezember nur noch die Mittelrippe übrig ist. Die Phytomasse hat ihr Maximum im Juni/ Juli, ab dem August beträgt die Wachstumsrate null. Die neuen Blätter können in der Dunkelheit aus in den Rippen über den Winter gespeicherten Reserven gebildet werden.
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Fortpflanzung
Gametophyt
Bei den Rotalgen handelt es sich um einen dreigliedrigen Gernationswechsel. Auf dem Gametophyten findet die sexuelle Reproduktion von Delesseria stat, bei der Gameten auf der diözischen haploiden Alge produziert werden. Der männliche Gametophyt produziert Spermatien in den Spermatangien, die überall an der Seite der Alge sind. Diese Spermatien treiben ungesteuert im Wasse zum weiblichen oogamen Gametophyten. An diesem sogenannten Carpogonium befindet sich die Trichogyne, eine Helferzelle, an die sich das Spermatium anlagert und über die die Befruchtung stattfindet.
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Carposporophyte
Der Carposprophyt ist das einzige nicht freilebende Stadium im Lebenszyklus der Delesseria, denn dieser lebt eingebettet in der Blattspreite des weiblichen Gametophyten nach dessen Befruchtung. Während der Carposporophyt diploid ist, sind die umgebenden Gewebe wie der Rest des Gametophyten haploid. Zusammen bilden sie das Cystokarp.
Aus dem Carposporophyten gehen die Carposporen hervor. Diese werden entlassen, lassen sich nieder, wachsen und entwickeln sich zum nächsten Lebensstadium, dem Tetrasporophyten.
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Tetrasporophyt
Der diplode Tetrasporophyt ist das zweite asexuelle Lebensstadium. Durch eine Meiose werden auf ihm die haploiden Tetrasporen in den Tetrasporangien gebildet. Aus diesen bilden sich, wenn sie festwachsen, männliche und weibliche Gametophysten, der Zyklus beginnt von neuem. Der Name rührt von ihrem Aufbau her, unter dem Mikroskop sieht man meist ein Bild ähnlich dem Stern eines Mercedes.
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Quellen:
http://www.marlin.ac.uk/index2.htm?species/Delsan.htm
http://www.umweltdaten.de/wasser/bericht_1_ws_mpb_korrigiert_29_05_02.pdf
http://www.mbari.org/~conn/botany/2003/DelesseriaDecipiens/reproduction.html
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