Teil 1/2 |
Dictyostelium discoideum RAPER
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Teil 1: Dictyostelium discoideum RAPER - Teil 2: Plasmodiophora brassicae oder Kohlhernie
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Reich | Protista (einzellige Organismen mit Zellkern) |
Abteilung | Myxomycota (Schleimpilze) |
Unterabteilung | Acrasio-/Dictyosteliomycota (zelluläre Schleimpilze) |
Klasse | Acrasiomycota |
Ordnung | Dictyosteliales |
Maße | bis 1 mm |
Vorkommen | in Laubstreu, Moospolstern, moderndem Holz, Humus, Dung |
Besonderheiten |
Der Lebenszyklus: Bei ungünstigen Umweltbedingungen aggregieren tausende einzelner amöbenartiger Lebenwesen (Myxamöben) ohne miteinander zu verschmelzen, um ein schneckenartiges Gebilde zu formen. Und bewegen sich dann wie ein einziges Lebenwesen nacktschneckenartig um einen besseren Standort zu erreichen. Dort findet erneut eine Transformation statt: es wird ein Stiel mit einem Fruchtkörper gebildet, der Sporen enthält und vom Wind davongetragen werden kann.
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Schutzstatus | nicht geschützt |
Systematik
Die Schleimpilze sind nach ihrer Organisationshöhe ein Organismus, wie er vor der Trennung von Tieren, Pflanzen und Pilzen vorgekommen sein muss. So zeigen die Schleimpilze Übereinstimmungen mit allen drei anderen Gruppen.
Die Schleimpilze stellen aber keine monophyletische Gruppe dar, sondern sind eher eine Organisationsform.
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Typisches Merkmal
Einzellige amöbenartige Lebewesen (Myxamöben) kriechen zu einem Aggregationsplasmodium/Pseudopasmodium zusammen, ohne miteinander zu verschmelzen.
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Lebenszyklus
Normalerweise kriechen die Myxamöben für sich alleine herum, fressen Bakterien und vermehren sich fleißig durch Teilung. Sobald aber die Nahrung knapp wird und eine Amöbe zu hungern beginnt, sendet sie einen chemischen Botenstoff aus. Andere (Myx-)Amöben, die das Signal auffangen, geben es weiter, indem sie ebenfalls diesen Botenstoff produzieren. Wenn er eine bestimmte Konzentration erreicht hat, strömen alle Amöben im Umkreis zusammen - manchmal bis zu 100000 Stück - und formen ein schneckenartiges Gebilde. In diesem Aggregat aus unsprünglich völlig gleich gearteten Zellen beginnt nun ein Umwandlungsprozess: Es kommt zu differentieller Genexpression, zu einer Zelldifferenzierung und zu vielen anderen Charakteristika, die in vielzelligen Organismen stattfinden. Im Laufe von 24 Stunden differenziert das Aggregat über eine Reihe morphologisch gut definierter Zwischenstadien zu einem Fruchtkörper, der im wesentlichen aus zwei Zelltypen besteht: den absterbenden, vakuolisierten Stielzellen und den Sporen, die Dauerformen (keine meiotischen Produkte!) darstellen. Am Zielort angekommen, formt sich eine Halbkugel, aus der ein Stil emporwächst, der dadurch entsteht, daß einige der Amöben sich aufrichten, verhärten und absterben, andere an ihnen emporklettern, sich ebenfalls verhärten und absterben und so weiter. |
Zum Weiterlesen
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