HIV oder human immunodeficiency virus
Familie | Retroviridae |
![]() HIV-Virus |
Unterfamilie | Lentiviren | |
Genus | Lentiviren | |
Typen | HIV 1 (mit neun Subtypen) und HIV 2 | |
Verwandtschaft |
SIV(bei Affen), FIV(bei Katzen), BIV(bei Rindern) und das Visnavirus bei Schafen und noch ähnliche bei Ziegen und Pferden |
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Vorkommen |
global; HIV 1 trat zuerst in America auf und das HI-Virus 2 etwas später in Afrika. (s.u.) |
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Besonderheiten | Viren sind kleinste Krankheitserreger, die sich nur mit Hilfe von lebenden Zellen vermehren können. Sie sind obligate Zellparasiten. | |
Meldepflicht | Nach dem Infektionsschutzgesetz ist der Nachweis der Erkrankung nicht namentlich zu melden (§ 7 IfSG). |
Geschichte Am 5. Juni 1981 veröffentlichten Dr. Michael Gottlieb von UCLA und Dr. Joel Weismann, ein Internist aus Los Angeles einen Bericht über fünf homosexuelle Patienten mit einer sehr seltenen Lungenentzündung, die durch einen banalen, für einen Gesunden eigentlich ganz harmlosen Keim, Pneumocystis carinii, hervorgerufen wurde. Dies war die erste Erwähnung von AIDS (Aquired Immune Deficiency Syndrome). Eine große Diskussion zwischen Homosexuellen und schwulen Feindlichen Menschen brach aus. Wort wie "gay cancer" kamen in den Umlauf. Bis 1982 wurden 355 Erkrankte dokumentiert, wobei auch eine Frau darunter war. Neben der Lungenentzündung trat auch noch in einigen Fällen das seltene Kaposi-Sarkom auf. Auffallend war, dass die Betroffenen an Krankheiten leiden, die eigentlich nur bei immunschwachen Patienten auftraten, z.B. durch Viren oder Bakterien. Der Verdacht kam auf, dass eventuell ein Virus das Immunsystem schwächt. Viele Anzeichen deuteten auch darauf hin, dass die Krankheit durch Sexualkontakt und Blut übertragen wird. |
Aufbau |
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Genom: | 2 identische RNA-Stränge (diploid) | |
Kapsid: | Besteht aus dem Protein p24, kegelförmig | |
wichtige Enzyme: | Reverse Transkriptase, Integrase und Protease | |
äußere Hülle: | Lipidhülle mit den Glycoproteinen gp120 (120kDa, Oberfläche) und gp 41 (41kDa, transmembran) |
Zellzyklus
Das HIV befällt hauptsächlich T-Lymphozyten, Monocyten und Makrophagen. Diese Zellen besitzen den Rezeptor CD4, an den die Glycoproteine des HIV binden können. Gp120 bindet zuerst an den Rezeptor CD4 und anschließend an den chemokinen Corezeptor (CCR5 oder ähnliche). Dadurch durchläuft sowohl gp120 als auch gp41 eine Konformationsänderung, durch die die Fusion eingeleitet wird. |
Übertragung und Epidemiologie von HIV
Die Infektion wird übertragen durch:
Das Risiko einer Übertragung bei einer Nadelstichverletzung mit HIV-infiziertem Über 80% der HIV-Infektionen in Afrika werden durch heterosexuellen Sexualkontakt übertragen. |
Krankheitsverlauf "AIDS" ist ein Syndrom, das sich aus verschiedenen Symptomen zusammensetzt und die Endphase der Viruserkrankung darstellt. Durch die ausgeprägte Immunsuppression, die das Virus hervorruft, da es wichtige Immunzellen abtötet, bekommen betroffene Menschen opportunistische Infektionen, auch Degenerationen im ZNS und maligne Tumore. Dazu gehören Lungenentzündungen, Durchfallerkrankungen, Gehirnhautentzündungen und andere neurologische Symptome wie Gedächtnisverlust, sowie bestimmte Formen von Tumoren, wie z.B. das Kaposi-Sarkom. In Afrika ist die Tuberkulose die häufigste opportunistische Infektion. Die Inkubationszeit bei AIDS ist extrem lang. Nach amerikanischen und europäischen Studien liegen im Durchschnitt 10 Jahre zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Phase in Afrika etwas kürzer ist. |
Untersuchungsmethoden
Eine HIV-Infektion lässt sich mittlerweile durch verschiedene Untersuchungsmethoden nachweisen:
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Therapien
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Schwierigkeiten bei der HIV-Bahandlung
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Quellen:
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Jessica Janus, Oktober '03