Pseudemys scripta ssp. elegans oder die Rotwangen-Schmuckschildkröte

Stamm Chordata


Pseudemys scripta ssp. elegans

Klasse Reptilia (Kriechtiere)
Ordnung Testudines (Schildkröten)
Familie

Emydidae (Sumpfschildkröten)

Gattung Pseudemys (Schmuckschildkröten)
Vorkommen Mississippi- Becken (USA): Stehende Gewässer mit reichlich Pflanzenwuchs
Daten
Größe : 20- 25 (max 30) cm Rückenschildlänge
Gewicht : bis 1,5 kg
Alter : max. 20 Jahre
Schutzstatus unter www.redlist.org nicht gelistet

 

    Anatomie

  • Schädel kurz, massig, stark gewölbt
  • Hornschnabel hackenförmig mit abwärts gekrümmter Spitze (> Greifvögel), scharfe Hornschneiden
  • Ruderbeine seitlich leicht abgeflacht
  • Füße flossenähnlich verbreitert, Schwimmhäute zwischen den Zehe
  • Krallen der Männchen verlängert
  • Relativ langer, spitz zulaufender Schwanz
  • Wirbelsäule: 8 Halswirbel, 10 Rumpfwirbel, 18- 32 Schwanzwirbel
  • Panzer: flacher als bei Landschildkröten, mit Hornschildern überzogene Knochenplatten, bilden Verbindung zur Wirbelsäule
  • Berührungsempfindlich, da Nerven und Blutgefäße auch zwischen Knochenplatten und Hornschildern verlaufen
  • Keine Hautdrüsen
  • Hautatmung deckt ca. 70% des Sauerstoffbedarfs
  • Lungenatmung (nicht gekammert, im Ruhezustand mit Luft gefüllt, erfüllt dann Funktion einer Schwimmblase)
  • Harn z.T. stark riechend
  • Orientierungs-, Licht- und Geruchssinn gut, Hörsinn schwach entwicke


Frontalansicht

 

 


Ventralansicht

 

 

dorsale Ansicht der Zunge: übereinander liegende Schuppen vereinfachen den Nahrungsfluss
  Querschnitt: Geschmacksnerv
ERM: Geschmacksnerven auf der Zunge
 

 


    Jungtierentwicklung

  • Entwicklungsdauer der Eier ca. 90 Tage, Eiablage Mitte Juni bis Anfang Juli
  • Eigröße beim Legen ca. 36 x 29 mm, Größenzunahme während der Brutzeit, durch wasseraufnahme
  • Keine feste Eischale
  • Gelegegröße 9- 10 Eier, max. 23
  • Brutdauer ca. 10 Wochen, temperaturabhängig
  • Beim Schlüpfen 2,5 cm Panzerdurchmesser
  • Nestflüchter
  • Jungtiere durchbrechen Eischale mit der "Eischwiele" (Verdickung am Oberkiefer, fällt später ab), zuerst werden Krallen und Kopf herausgestreckt, dabei erflogt wiederholtes "Gähnen" (vermutlich zum Einziehen des Dottersacks durch die Nabelöffnung), Schlupfzeit ca. 8 Stunden
  • Geschlechtsreife: Männchen 10 cm Rückenschildlänge
    Weibchen 15 cm Rückenschildlänge


Jung auf alt

    Verhalten

  • leben gesellig
  • festes Wohngebiet (ca. 30 m breite Uferstreifen)
  • beim Sonnen: Vorderbeine zu Seite, Hinterbeine parallel, mit Sohlen nach innen, getsreckt
  • Sonnenbäder dienen der Erhöhung der Körpertemperatur, der Verdauungsanregung und der Abtrocknung von Ektoparasiten
  • Frühjahr und herbst: Ausgedehnte Wanderungen zu Gewässern für die Fortpflanzung
  • Männchen werben mit "Gesang" und Zittern der Vorderfüße um eine Partnerin
  • Weibchen behalten Samenzellen über Jahre, so dass eine spätere Eiablage auch ohne erneute Paarung möglich ist
  • Eiablage: Weibchen hebt in Wassernähe eine Grube mit den Hinterbeinen aus, die sie mit Urin anfeuchtet und erhärten lässt
    Nach der Eiablage (30min. bis 3 Stunden) wird die Grube zu gescharrt und nochmals angefeuchtet
  • Winterruhe: 3- 6 Monate, ab Wassertemperaturen über 10°C erwachen die Tiere
  • Fortpflanzung erflogt sehr selten, so dass die Züchtung sehr schwer ist

 





 

 

Maren Ziegler, Dezember '03