Artemia Salina oder der Salinenkrebs
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Salinenkrebse gab es bereits von 100 Millionen Jahren und sie existieren bis heute. Die im Handel erhältlichen Zysten stammen wegen der besonders hohen Schlupfrate vornehmlich aus dem Großen Salzsee in Utah (1991 ca. 80% des Gesamtvolumens), aber auch aus Salzseen in Europa (Carmague), China und Russland. Die Salzgehälter dieser Seen sind meist weit höher als der des Meeres.
Diese rückenschwimmenden Krebse sind aufgrund ihrer häufigen Verwendung in der Aquaristik bekannt und beliebt geworden. (Gelegentlich befanden sie sich auch als "Urkrebse" in der Micky Maus und im YPS-Heftchen.) |
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oben: Skizze einer adulten Artemie
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Wegen ihrer geringen Größe und ihrem hohen Nährstoffgehalt werden sie vor allem von Buntbarschzüchtern zur Fütterung ihrer Jungfische verwendet. Die essentiellen Aminosäuren und Rohfasern wie Zucker, Stärke und Zellulose sind für Fische besonders gut verwertbar. Die Zysten der Artemien, die nur in Extremsituationen gelegt werden, um das Überleben der Art zu sichern, sind sehr lange haltbar, wenn sie in trockenem und kühlen Zustand gelagert werden. So können sie lange Trockenperioden überdauern und schlüpfen, sobald wieder Regen fällt. Normalerweise sind diese Krebse jedoch lebengebärend. |
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links: Skizze einer Nauplius-Larve von Artemia |
Frisch geschlüpfte Salinenkrebse nennt man Nauplien und sie sind nicht einmal 0,5 mm klein. Sie häuten sich wie andere Krebse oder Garnelen auch, wenn sie wachsen. Bis zur Geschlechtsreife sind meist 17 Häutungen notwendig. |
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Männchen mit ausgeprägten Mandibeln
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Weibchen mit Brutsack
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Paarung
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Artemia Salina ist ein Rückenschwimmer, wendet also die Körperunterseite zum Licht (Lichtrückenreflex), filtert mit den behaarten Beinen die Nahrung aus dem Wasser und tranportiert sie zur Mundöffnung.
Das zweite Mandibelpaar wird beim Männchen riesig, womit es bei der Korpula das Weibchen ergreift. Die Weibchen haben an den ersten beiden Abdomsegmenten einen Brutsack. Das Erscheinungsbild kann sich mit dem Umweltbedingungen verändern. Manche Artemia-Arten haben z.B. bei hoher Salzkonzentration weniger Segmente und sind schneller geschlechtsreif. Auch die Farbe variiert, denn bei niedriger Sauerstoffkonzentration wird mehr Hämoglobin gebildet, das den Tieren einen intensiveren Rotton verleiht. Bei einer Bruttemperatur von rund 25° schlüpft ein Nauplius innerhalb von 24 Stunden und ist nach 8-14 Tagen geschlechtsreif, je nach Herkunft und Lebensraum. Je nach Salzgehalt beträgt die Lebensdauer etwa vier Wochen und verkürzt sich bei erhöhten Salzgehalten. Die Überlebensdauer in Süßwasser beträgt, abhängig von der Wasserhärte 4-8 Stunden. Nach eigenen Erfahrungen schlüpfen die Krebschen am besten bei 0,5-1,5 TL Salz pro Liter Wasser. |
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Materialien
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Nauplie
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Anleitung Hohes Glasgefäß bei 25° Zimmertemperatur mit ebenso warmen Salzwasser füllen (jodfreies Salz, Jod senkt die Schlupfrate, außerdem kein Trennmittel E535, es verstopft die Poren der Zysten), einige Artemia-Zysten hinzugeben und das Glas 24 Stunden mittels Membranpumpe und Schläuchen von unten her "durchblubbern". Das Glas sollte im Sonnenlicht stehen (Wecksignal). |
Nauplie, gezeichnet bei 65facher Vergrößerung
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zwei Beine, 150fach vergrößert
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Versuch Artemia Salina ist sehr anpassungsfähig. Füllt man verdunstetes Wasser immer wieder mit Salzwasser nach und erhöht so die Salzkonzentration, bilden sich irgendwann wieder Dauereier. |
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rechts: Schnitt durch Abdomen eines Nauplius, 600fache Vergrößerung
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Husmann, 2001; Deters, 2001 - http://www.rhusmann.de/aqua/artemia.htm |
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http://www.captain.at/artemia/index.php?p=1 |
http://destinationtanganyikalake.netliberte.org/Astuces/index_artemia.htm |
Bleistiftzeichnungen von Jessica Heemcke (zu Schulzeiten angefertigt) |