Aplysia californica oder der Kalifornische Seehase
Stamm | Mollusca |
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Klasse | Gastropoda | |
Ordnung | Anaspidea | |
Familie | Aplysiidae | |
Größe | ca. 40 cm Länge (es gibt Berichte von Seehasen mit bis zu 75 cm Länge) | |
Vorkommen | Aplysia c.: Küste vor Kalifornien Aplysia spec.: weltweit |
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Besonderheiten | Bekanntes und beliebtes Versuchstier der Neurowissenschaften, ("Haustier" von Nobelpreisträger E. Kandel) | |
Schutzstatus | nicht geschützt |
Der kalifornische Seehaase hat durch seine Anatomie, v. a. im Bereich des Nervensystems, große Bekanntheit und Berühmtheit erlangt. Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts wurden eine große Reihe bahnbrechender Experimente an Aplysia durchgeführt und machten es zu einem der wichtigsten "Haustiere" der noch recht jungen Wissenschaft "Neurobiologie". Grund dafür ist die Tatsache, dass Aplysia vergleichsweise große Neuronen hat. Diese können selbst ohne optische Hilfsmittel präpariert werden. Eine Extraktion und Kultur sind ebenfalls möglich. Aplysia verfügt über einige, mit höheren Wirbeltieren leicht vergleichbare Reflexmechanismen, die es als Modelorganismus prädestinierten (z.B. Gewöhnung und Sensitivierung). Zudem ist ihre Haltung vergleichsweise unkompliziert. |
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Das Schneckenhaus? Eine Schale oder ein Gehäuse haben die Seehaasen zwar nicht mehr, dieses ist im Laufe der Evolution sekundär zurückentwickelt worden. Jedoch existiert eine verkalkte Platte im Körper der Tiere. |
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Aplysia californica - Galerie
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Seehaasen kommen rein marin vor. Andere Arten sind in allen wärmeren Meeren der Welt anzutreffen. Zwar können sie sich auch schwimmend fortbewegen, sind jedoch nicht sonderlich schnell oder geschickt. Somit gehören sie zu den klassischen Bodenbewohnern. Nur in Küstennähe sind Seehasen anzutreffen, da... |
nur dort Algen vorkommen, die die Nahrungsgrundlage für Aplysia californica bilden. Andere Arten haben sich jedoch auch andere Nahrungsquellen erschlossen. So sind z.B. auch carnivore Formen bekannt. |
Seehaasen sind Hermaphroditen, die tragen also sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale. Zwar können sie sich nicht selbst befruchten, eine sogenannte "mating chain", eine Kette von Begattungen ist jedoch möglich. Die befruchteten Eier werden in Schnüren am Grund häufig in Seealgen plaziert und so gegen Verdriftung gesichert. Brutpflege kommt nicht vor, ebensowenig eine Metamorphose. Geschlüpfte Jungtiere sind auf sich selbst gestellt. |
![]() Mating chain von A. dactylomela, bestehend aus vier Tieren |
Vor allem Fische sind es, denen Seehasen zu entkommen suchen. Aber auch Crustaceaen und sogar andere Seehaasen sind auf der Liste potentieller Feinde. |
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![]() Moridilla brockii - Tarnung? |
![]() Tintenabgabe bei A. californica. Die purpurne Farbe rührt von den verspeisten Rotalgen her. |
Quellen |
http://www.seaslugforum.net -> Hervorragend zum Weiterlesen geeignet, englisch. http://www.lander.edu/rsfox/ |
Sönke von den Berg, Februar 2004