Micrommata virescens oder die grüne Huschspinne

 

Stamm Arthropoda (Gliederfüßer)


Micrommata virescens bei der Brutpflege

Klasse Arachnida (Spinnentiere)
Ordnung Araneae (Webspinnen)
Familie Sparassidae (Riesenkrabbenspinnen)
Größe Weibchen: 12-15mm
Männchen:7-10mm
Vorkommen Europa und Teile Asiens
Besonderheiten

tagaktiv, besonders wärmeliebend, jedes der acht Augen von weißen Härchen umgeben; Spinne des Jahres 2004

Schutzstatus Nicht auf der Roten Liste

 

Allgemeines

Die Spinne des Jahres 2004, Micrommata virescens, gehört zu der Familie der Riesenkrabbenspinnen (Sparassidae). Sie ist die einzige in Deutschland vorkommende freilebende Art dieser Familie. Die meisten Riesenkrabbenspinnen sind in den Tropen oder Subtropen zu finden und nachtaktiv. Im Mittelmeerraum gibt es zwei weitere Micrommata- Arten, die Ligurische Huschspinne M. ligurina und die Hübsche Huschspinne M. formosa.


Aussehen

Die Tiere haben ein dunkelgrün gefärbtes Prosoma(= Vorderleib) und ebenfalls dunkel-olivgrüne Beine. Das Männchen besitzt ein gelb-rot längsgestreiftes Opisthosoma
(= Hinterleib) Das Weibchen dagegen eine grünlich-gelbliche Zeichnung. Diese typische Färbung stellt sich allerdings erst nach der letzten Häutung (Adulthäutung) ein.
Die Jungtiere sind meistens blassgelb bis bräunlich gefärbt, was ihnen eine gute Tarnung und somit Schutz vor Feinden bietet.


Weibliche Huschspinne

Männliche Huschspinne

All acht Augen sind von weißen Härchen umgeben. Die vordere Augenreihe ist rekurv, d.h. von oben gesehen nach hinten gebogen. Die hintere Augenquerreihe ist leicht prokurv (nach vorne gebogen).


Photo der Augenstellung

Skizze der Augenstellung

Fortpflanzung

Fortpflanzung
Grüne Huschspinnen paaren sich im Frühsommer von Mitte April bis Ende Mai. Dabei sucht das Männchen im Zickzack-Lauf nach dem Weibchen: Es stellt sich auf die Hinterbeine und dreht sich tänzelnd um die eigene Achse. Kommt ein Weibchen, so beklopft das Männchen mit den Vorderbeinen deren Rücken bis es zur Paarung kommt.
Das Weibchen baut zur Eiablage eine geräumige Kammer aus zusammengesponnenen Blättern.
Es bewacht die grünlichen Eier und begleitet die nach 3 bis 4 Wochen schlüpfenden Spinnen (30 bis 60) noch einige Zeit.


Epigyne des Weibchens


Pedpalpus des Männchens

Die Grüne Huschspinne gehört zu den Jagdspinnen und baut kein Netz, sondern nur ein Gewebe als Schutz für ihren Unterschlupf.
Sie ist äußerst flink und fängt Insekten, die kleiner als sie selbst sind, mit einer schnellen Bewegung ihrer Vorderbeine. Entkommene Beutetiere werden rasch verfolgt und durch einen Sprung überwältigt.
Die Lebensdauer der Grünen Huschspinnen beträgt ca. 18 Monate.






Quellen

www.arages.de
www.nabu.de
www.xs4all.nl/~ednieuw/Spiders/Eusparassidae/Eusparassidae.htm
http://www.naturregion.ch/natur/bericht/huschspinne.htm
http://www.araneae.unibe.ch/Bestimmung/Familienschluessel/sparassidae/micrommata/Micrommata_inhalt.htm http://www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0016/bg0016x/bg0016xx/nn14o2.jpg
http://www.uni-essen.de/zoologie/lehre/exkursion/ExBilder/Sumava_Micrommata-virescens.jpg


Henrike Peuschel, März 2004