Sula bassana oder der Basstölpel
Stamm | Aves (Vögel) |
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Ordnung | Pelecaniformes (Pelikane, Kormorane, Tölpel, Tropik- und Fregattvögel) | |
Familie |
Sulidae (Tölpel) |
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Gattung | Sula (Tölpel) | |
Maße/ Daten |
Körperlänge (Männchen): 94 cm |
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Vorkommen |
Helgoland, Neufundland, Labrador, Island, England |
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Schutzstatus | siehe hier |
Der Basstölpel ist etwa so gross wie eine Gans, hat einen kräftigen Schnabel, einen spitzen Schwanz und ist abgesehen vom gelblichen Nacken und Hinterkopf weiß. Die Füsse sind schwarzbraun mit grünlichen Linien. Jungvögel hingegen sind zunächst schwarz-braun, nehmen schliesslich eine Scheckfärbung ein und erreichen erst nach dem 4. Lebensjahr die Färbung der Altvögel. |
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Basstölpel haben einen stromlinienförmigen Körper und sehr grosse, mit Schwimmhäuten versehene Füsse. Das macht die Vögel zu guten Schwimmern und Tauchern; sie stürzen sich aus Höhen bis zu 40 Metern im Sturzflug kopfüber ins Wasser, schliessen automatisch ihre Nasenlöcher und tauchen unter die Fische, um sie von unten her zu fangen. Basstölpel können durch das Hinabstürzen in Tiefen bis zu 15 Metern gelangen, unterstützt zusätzlich durch Rudern der Flügel unter Wasser. Allerdings kann auch beim reinen Schwimmen der Tiere Beute gemacht werden. Die Hauptnahrung der Fischfresser besteht aus Heringen, Sandaalen und Makrelen. |
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Basstölüel erreichen mit etwa 5-6 Jahren die Geschlechtsreife. Die Brutzeit ist ab Mitte April/ Anfang Mai; es gibt nur eine Brut pro Jahr. |
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Basstölpel sind gute Flieger und Segler; die Altvögell allerdings verlassen ihre sommerlichen Verbreitungsgebiete eher selten, sondern überwintern einfach am südlichen Rand ihrer Gebiete. |
Der Basstölpel ist tagaktiv, schwimmt mit angehobenem Schwanz und fliegt gleitend oder segelnd; der Flügelschlag ist rasch. |
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Auch wenn die Vögel Koloniebrüter sind und immer wieder die gleichen Brutplätze aufsuchen, so ist das Verhalten zwischen einzelnen Brutpaaren eher agressiv und es kommt häufig zu „Streitereien“. Der Abstand zwischen zwei Nestern beträgt aus diesem Grunde auch mindestens der Schnabelreichweite der Vögel. |
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![]() Streit um den besten Nistplatz |
Um 1900 rum war der Basstölpel nahezu ausgestorben, da seine Gelege ständig durch den Menschen geplündert worden waren. Nur durch die Brut an extremen und unzugänglichen Steilhängen konnte sein Überleben gesichert werden. |
![]() Plastikabfälle als Nest |
Eine weitere erwähnenswerte Kolonie befindet sich noch auf der norwegischen Insel Runde. Auch wenn der Bestand von Basstölpeln zugenommen hat, so bleibt er nicht von Zivilisationsproblemen verschont. Nicht mehr nur Algen oder Pflanzenteile, sondern auch zunehmend Abfälle wie Schnüre, Netze und Kunststoffteile kommen beim Nestbau zum Einsatz. Häufig verfangen sich die Jungtiere darin und strangulieren sich. Laut dem NaBu gehört der Basstölpel zur Kategorie R auf der Roten Liste, also den Arten mit geografischer Restriktion in Deutschland. |
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http://www.nabu.de |
Silvia Schmoock, Mai 2004