Aspergillus
Aspergillus sp. als Pathogen
Gattung: | Aspergillus |
Aspergillus fumigatus, Reinkultur, Vollmedium, 4d |
Wachstum: | Mycel, Fruchtkörper | |
Ausbreitung: | Sporulation | |
Verbreitung: | weltweit, vermehrt in der nördlichen Hemisphäre | |
Durch Aspergillus verursachte Erkrankungen (Aspergillosen) variieren von allergischen Reaktionen bis hin zu lebensbedrohlichen, systemischen Infektionen. Grundsätzlich läuft eine Infektion nach folgendem Schema ab (siehe auch hier): Aufnahme der Sporen --> Anheftung an Gewebe --> Keimung --> Eindringen in das / Aufwachsen auf dem Gewebe --> Mycelbildung --> Differenzierung von Fruchkörpern --> Sporenbildung --> erneute Verbreitung und Keimung ... Der Verlauf einer Aspergillose wird durch verschiedene Faktoren (z.B. Glucosegehalt, pH, Eisengehalt des Blutes) bestimmt, wobei das Immunsytem die Rolle eines aktiven Gegenspielers übernimmt. |
Da die Sporen leicht durch Luftzug von ihren Conidien freigesetzt werden, sind sie ubiquitär. So z.B. in der Luft, Wasser, Kissen, Kleidung, Klimaanlagen, Computerlüfter, etc. |
Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer allergischen Reaktion auf die Sporen von Aspergillus. Besonders häufig sind Asthmatiker betroffen (etwa 20% der Astmathiker erkranken im Verlauf ihres Lebens). ABPA kommt auch bei Patienten mit zystischer Fibrose, besonders im Erwachsenenalter, gehäuft vor. Symptome: Ähnlich denen bei Asthma. Unwohlsein, Husten und Keuchen, zum Teil mit bräunlichen Schleimbrocken. Diagnose: Röntgen, bzw. durch Untersuchungen von Sputum, Haut und Blut. Unbehandelt kann ABPA im weiteren Verlauf zu Lungenschäden (Fibrose) führen. Zur Behandlung werden Steroide (z.B. Prednisolon) empfohlen, die sicherlich zum Zeitpunkt der allergischen Reaktion erforderlich sind. Bei gleichzeitiger Gabe von Itraconazol (p.o. Antimykotikum) kann die Steroiddosierung bei Patienten, die bis dahin mittlere oder hohe Dosierungen nötig hatten, reduziert werden. Dies verhindert Nebenwirkungen der Steroidtherapie wie: Nachlassen der Knochenstabilität (Osteoporose), Hautveränderungen und Gewichtszunahme, die besonders bei Langzeittherapie auftreten können. |
|
Der Pilz wächst innerhalb der zumeist vorgeschädigten Lungenhöhle (z.B. bei Tuberkulose oder Sarkoidose). Die Sporen dringen in das geschädigte Gewebe ein, keimen aus und bilden Mycel. Dies scheidet giftige und allergene Stoffe ab, die beim Patienten die Krankheit auslösen. Symptome: Gewichtsverlust, chronischer (z.T. blutiger) Husten und allgemeine Müdigkeit. Diagnose: Röntgen, CT und Serologie Die Therapie hängt von dem Ausmass des blutigen Hustens und der Vorschädigung der Lunge ab. Itraconazol wirkt symptomatisch, führt aber meistens nicht zum Abtöten der Schimmelsporen in der Lungenhöhle. In einigen Fällen ist die chirurgische Entfernung möglich bzw. empfehlenswert, besonders bei Patienten mit blutigem Husten. Auch eine lokale Therapie mit Amphotercin B, das über einen Tubus direkt in die Lungenhöhle appliziert wird, ist sinnvoll. |
|
Analog der Infektion bei einem Aspergillom, können Infektionen der Nebenhöhlen zur sogenannten Aspergillus Sinusitis führen. Personen mit normaler Abwehr weisen häufig die folgenden Probleme auf: Verstopfte Nase, Kopfschmerzen und Schmerzen im Gesicht-/Stirnbereich. Diagnose: Sinussekretuntersuchung oder -Gewebe, CT. Therapie mit hoch effektiven Antimykotika, wie Amphotericin B, ist unbedingt erforderlich. Möglicherweise chirurgischer Eingriff. |
|
Viele Patienten mit gestörter (Krankheit) oder unterdrückter (durch Medikamentengabe nach Transplantationen) Immunabwehr sterben an den Folgen einer invasiven Aspergillose. Die Überlebenschance steigt mit einer frühen Diagnostik, die leider zu diesem Zeitpunkt noch nicht standardisiert ist. Häufig muss die Therapie schon bei Verdacht auf eine Infektion begonnen werden. Symptome: Zumeist Fieber, Lungenproblemen, (Husten, Brustschmerz/-unwohlsein, Kurzatmigkeit) die nicht auf antibiotische Therapie reagiert. Diagnose: Röntgen und CT zeigen häufig Veränderungen und helfen den Infektionsherd zu lokalisieren. Bronchoskopisch gewonnenes Untersuchungsmaterial kann hilfreich sein, um die Diagnose zu bestätigen. Manchmal kommt es durch hämatogene Ausbreitung von den Lungen ins Gehirn und anderen Organen, wie Auge, Herz, Nieren und Haut. Therapie: hochdosiertes Amphotericin B (intra venös) und/oder Itraconazol verwendet. In einigen Fällen ist eine chirurgische Behandlung nötig. Insgesamt überleben etwa ein Drittel aller Patienten mit invasiver Aspergillose, wenn sie entsprechend therapiert werden; ohne Therapie keiner. |
|
|
www.aspergillus.man.ac.uk |
, Juli '04