Lampyridae oder Leuchtkäfer
Stamm | Arthropoda |
![]() Glühwürmchenflug bei Langzeitbelichtung |
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Ordnung | Coleoptera | |||
Familie |
Lampyridae |
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Maße/ Daten | Art | Männchen | Weibchen | |
Phosphaenus hemipterus | 6-8 mm | ca. 10 mm | ||
Lampyris noctiluca | 10-12 mm | 15-20 mm | ||
Phausis splendidula | 8-10 mm | ca. 10 mm | ||
Vorkommen |
vor allem in Mittel- und Südeuropa verbreitet, in Richtung Norden des Kontinents immer seltener bis fehlend |
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Schutzstatus | nicht bedroht laut Roter Liste |
Glühwürmchenlarven sind sehr effiziente Prädatoren von sowohl Nackt- als auch Gehäuseschnecken. Die Jäger überwältigen sie mit mehreren Giftbissen (bei den Gehäuseschnecken "reiten" die Lampyridae meist auf dem schleimfreien Dach). Die Opfer können mehrere Meter weit fortgeschleppt werden. Das Ziel sind zum Beispiel Laubhaufen, in deren Schutz die Larven die Schnecken dann in einer mehrere Stunden andauernden Mahlzeit vertilgen. Spätestens nach 1,5 Tagen ist die Beute vollends aufgefressen. |
Lampyridae bevorzugen feuchte Habitate mit genügend vielen Schnecken.. Dabei ist die Austrocknungstoleranz der Arten unterschiedlich. In den Städten sollen sie auf Friedhöfen und stillgelegten Bahnhöfen zu finden sein. In der "freien Natur" findet man sie an Waldrändern, in Gebüschen, feuchten Wiesen, unter faulendem Holz, auf Weinbergen, oft in der Nähe von offenen Wasserflächen, aber nie in Nadelwäldern oder dichtem Wald. |
Bei ausreichender Dunkelheit (meist gegen 22 Uhr) beginnt das am Boden sitzende Weibchen zu leuchten. Diese Leuchtsignale sind artspezifisch. Hat ein Männchen der gleichen Art dieses Signal gesichtet und erkannt, läßt es sich in der Nähe des Weibchens auf dem Boden fallen und läuft zu ihm, um sich mit ihm zu paaren. Häufig findet man ein Weibchen, um das sich mehrere Männchen drängen. Vermutlich spielen in der unmittelbaren Nähe des Weibchens Pheromone eine zusätzliche Rolle bei der Anlockung. Nicht immer jedoch haben die Weibchen es auf Paarung abgesehen! Weibchen der Gattung Photuris sind in der Lage, die Signale der artfremden Photinus-Weibchen nachzuahmen. Die so angelockten Photinus-Männchen werden von den Weibchen verspeist. Dies geschieht allerdings nicht in erster Linie wegen des Nahrungbedarfes: die Blutlymphe dieser Männchen enthält einen Bitterstoff, der Fraßfeinde abschrecken soll. Dieser wird von den Photuris-Weibchen aufgenommen und selbst als Schutz genutzt. |
Die Weibchen legen ca. 60 - 90 schwach leuchtende Eier in der Nähe ihres Leuchtplatzes unter Steinen, kurz unter der Bodenoberfläche und an Graswurzeln ab. Kurz danach stirbt das Weibchen. Die Larven schlüpfen, je nach Temperatur, ca. einen Monat nach der Eiablage. Die Larve der Lampyridae ähnelt vom Habitus her dem Weibchen, ist jedoch durch rote Fleckenreihen auf der linken und rechten Seite gut von diesem zu unterscheiden. Sie besitzen bereits Leuchtorgane am Hinterleib, leuchten jedoch nicht so stark wie die adulten Tiere. Die Entwicklung bis zum erwachsenen Tier dauert drei bis vier Jahre und schließt mehrere Häutungen ein. Die Larven verpuppen sich in einer kleinen Höhle im Boden. Etwa zwei Wochen später schlüpft dann das adulte Tier. |
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Lampyris noctiluca | Juli - August |
Lamprohiza splendidula | Juni - Juli |
Phosphaenus hemipterus | Juni - Juli |
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Michael Chinery: Insetti |
Christiane Pech, Juli 2004