Cupiennius salei oder die Jagdspinne

Stamm Arthrodpoda


Cupiennius salei, adultes Weibchen

Ordnung Arachnida
Familie

Ctenidae (Jagdspinnen)

Gattung Cupiennius
Verbreitung

Schutzstatus

nicht gefährdet

Allgemeines

Die Jagdspinnen der Gattung Cupiennius sind mit bislang 9 bekannten Arten in Mittel- und Südamerika verbreitet. Es handelt sich um mittel- bis sehr große Tiere (Körperlängen von 16 bis 35 mm). Trotz ihrer imposanten Größe und ihrer verwandtschaftlichen Nähe zu den für den Menschen sehr giftigen Vertretern der Gattung Phoneutria ist noch kein ernstzunehmender Vergiftungsunfall mit Cupiennius spp. bekannt.


Identifikation

Cupiennius salei erreicht Körperlängen bis 35 mm (Weibchen) bzw. 25 mm (Männchen) bei Beinspannweiten um 12 cm.Die Art zeigt einen nicht sehr ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus: Männchen sind langbeiniger und schlanker als Weibchen (gleiche Beinspannweite bei unterschiedlicher Körperlänge) und besitzen auf dem Hinterleib 4 schwarze Punkte (bei Weibchen sind diese rosafarben). Letzteres Unterscheidungsmerkmal kann man bereits bei sehr jungen Tieren (ab einer Körperlänge von ca. 4 mm) erkennen.


3. Fortpflanzung

Die Tiere wachsen sehr schnell und können bereits nach wenigen Monaten geschlechtsreif sein. Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt etwas mehr als ein Jahr (Männchen) bis knapp 2 Jahre (Weibchen)

8 bis 10 Tage nach der Reifehäutung stellen Männchen ein sogenanntes Spermanetz her. Dieses dient dazu, Sperma aus der bauchseitig gelegenen Geschlechtsöffnung in die in den Tastern befindlichen sekundären Geschlechtsorgane (=Bulben) zu befördern. Aus der ventralen Geschlechtsöffnung wird hierzu ein Tropfen Sperma in ein besonders dicht gesponnenes Netz abgegeben und dann mit den Tastern aufgenommen.


Cupiennius salei, adultes Männchen

Die Paarung verläuft nach kurzer Balz (Das Männchen trommelt auf den Untergrund und nähert sich mit dem ganzen Körper zuckend) meist recht friedlich; ist das Weibchen jedoch hungrig, kann es vorkommen, dass das Männchen gefressen wird.

Ca. 2 Wochen nach der Paarung wird der Kokon gebaut, aus dem nach ca. 4 Wochen bis zu 2500 Jungtiere schlüpfen.

Einmal begattet können Weibchen mehrere Kokons bauen. Der Kokon wird an die Spinnwarzen geheftet umhergetragen und aggressiv verteidigt.

 

Jagdweise/Ernährung

Alle Arten der Gattung sind Jagdspinnen, d.h. sie bauen kein Fangnetz zum Beuteerwerb. Sie sind nachtaktive Lauerjäger, die auf an ihnen vorbeiziehende Insekten, Spinnen, kleine Frösche und Reptilien Jagd machen. Insekten können im Flug wahrgenommen und durch einen Sprung erbeutet werden.

 

 

Haltung

Cupiennius salei ist ein genügsamer Terrarienpflegling. Die Art braucht einen Behälter mit den Grundmaßen 20 x 20 x 30 cm (Länge x Breite x Höhe). Die Temperatur sollte konstant ca. 25 Grad betragen, der Bodengrund ständig leicht feucht gehalten werden. Die Art benötigt Versteckmöglichkeiten in Form von hochkant an die Wand gestellten Korkplatten oder Ähnlichem.

Die Tiere sind sehr schnell, aber nicht aggressiv. Mir sprang ein adultes Weibchen einmal beim Säubern des Terrariums über die Hand blitzschnell auf die Schulter. Da die bevorzugte Fluchtstrategie der Tiere ein schneller Kurzsprint und anschließendem Warten ist, lassen sie sich relativ schnell wieder einfangen.

 

 

Zum Weiterlesen:

1. Lapinski, Witold (2003): Die Jagdspinnen der Gattung Cupiennius Simon, 1891, Mitteilungen der Deutschen Arachnologischen Gesellschaft, 8. Jahrgang, Heft 6

2. Barth, Friedrich (2001): Sinne und Verhalten: Aus dem Leben einer Spinne, Springer Verlag, Heidelberg

3. http://www.isopoda.net/

 

Tobias Dörr, Juli '04