Althaéa officinális oder der Echte Eibisch
Seit der Antike ist der Echte Eibisch für seine Heilkräfte bekannt. Der Name Althaéa stammt ursprünglich aus dem Griechischem (von altho = heilen). Der Schleim, der vor allem aus den Wurzeln, aber auch aus den Blättern des Eibisch gewonnnen werden kann, wird zur Linderung von Husten, Heiserkeit, Magen- und Darmbeschwerden verwendet. Dabei ist darauf zu achten, dass es sich um frisches Material aus der letzten Saison handelt, dieses unter trocken und dunkel gelagert wird und bei der Zubereitung nicht zu sehr erhitzt wird, da ansonsten die Wirkstoffe degenerieren. |
Althaéa officinális ähnelt der bekannteren Stockrose (Althaéa rósea), ebenfalls ein Malvengewächs. Die Stockrose wird mit bis zu 3m jedoch wesentlich höher als der Eibisch (Angaben schwankend, mehrheitlich 1,5m). Zudem sind die Blüten des Eibisch mit maximal 5cm Durchmesser nur halb so groß wie die der Stockrosen. Die Wurzel ist fleischig und geht in einen waagerecht kriechenden astförmigen Wurzelstock über. |
Das nördlichste Vorkommen wurde aus dem unteren Drittel Norwegens (in der Höhe von Trondheim) berichtet, zusammenhängende Gesellschaften finden sich jedoch erst ab Dänemark. Im Süden dringt Althaéa officinális bis nach Nordafrika vor. Westlich deckt das Vorkommen ganz Spanien und Portugal ab. Zwar ist der Eibisch auch in den USA (v.a. im Nordosten und in teilweise im nördlichen Zentrum der Staaten) verbreitet, dort jedoch als Neophyt. Im Osten reicht das Vorkommen weit nach Russland hinein bis nach Sibirien. |
Der echte Eibisch ist zwei- bis mehrjährig. Sowohl Samen als auch Stecklinge sind zur Aussaat möglich. Die Bestäubung der Blüte erfolgt durch Insekte, vor allem Hummeln. Um die Blüte für Insekten auffälliger zu gestallten hat sich im Laufe der Evolution der Stiel der Kronblätter verschmälert, so dass die Kelchblätter durchscheinen (siehe Bild unten). Dies erhöht den Kontrast für das Insektenauge, welches zudem durch die UV-Rezeptoren der Ommatidien nicht "nur" eine weiße Blüte sieht. Die Pflanze ist zwittrig. |
Vom streng geschützte Steppenheiden-Würfeldickkopffalter (Pyrgus carthami) wird beispielsweise berichtet, dass der Eibisch zu dessen speziellem Nahrungsrepertoire gehört. Weiterhin gehören Potentilla, Malva und Centaurea dazu. |
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http://planto.de/gefaessdaten.php?nr=576 |
Sönke von den Berg, August 2004