Ebola-Virus (EBOV) oder das Hämorrhagische Fieber
Ordnung | Mononegavirales |
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Familie |
Filoviridae |
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Gattung | Ebolavirus | ||
Arten & Stämme
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siehe hier |
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Verwandtschaft | Marburgvirus (siehe hier). | ||
Maße/ Daten |
Länge: 300-14000 nm |
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Vorkommen |
Afrika: Demokratische Republik Kongo (bis 1997 Zaire), Kongo-Brazzaville, Gabun, Sudan, Elfenbeinküste und Uganda. |
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Besonderheiten | Die hämorrhagischen Fieber des Menschen (z.B. Gelbfieber, Denguefieber, Marburgvirusfieber, und Ebolafieber) gehören zu den schwersten Infektionskrankheiten. Nur gegen Gelbfieber kann bisher vorbeugend geimpft werden. | ||
Schutzstatus | Mit Sicherheit nicht geschützt! | ||
Meldepflicht | siehe hier |
Die Namen aller hämorrhagischen Fiebererkrankungen werden, einer internationalen Übereinkunft zufolge, nach der Region des ersten bekannt gewordenen Auftretens benannt. Da diese Krankheit in der Nähe des Flusses Ebola (in ehem. Zaire) zum ersten Mal auftrat, trägt sie den Namen des Flusses. Später aufgetauchte Arten tragen den Namen des jeweiligen ersten Auftretens, da sie jedoch auch zur Gruppe der Ebolaviren gehören, noch immer dessen Namen. Die Stämme sind wiederum nach dem Ort des ersten Auftreten benannt. |
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Zaire ebolavirus
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Reston ebolavirus
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Sudan ebolavirus
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Tai Forest ebolavirus (früher Ivory Coast ebolavirus)
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Das Ebola-Fieber wurde zum ersten Mal als Epidemie im Jahr 1976 im damaligen Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) und im Südsudan untersucht und beschrieben. |
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Laborunfälle: 1976: Mikrobiologische Forschungseinrichtung, Porton, genesen Insgesamt erkrankten ca. 1850 Menschen an Ebolafieber, wovon fast 1300 verstarben. |
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Unter dem Elektronenmikroskop erscheinen die Pathogene lang und fadenförmig, mitunter sind sie verzweigt oder zu Kringeln gebogen. Die Filoviren variieren stark in ihrer Länge (300-14000 nm), besitzen aber immer einen Durchmesser von 80 nm. |
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„Negativ-strängige RNS“ bedeutet, dass das Genom des Virus aus einer einzelnen Faser von RNS besteht. Im Falle des Ebolavirus ist diese Faser an sich harmlos, also nicht ansteckend. |
![]() Aufbau eines Ebola-Virus (© Spektrum Akademischer Verlag) |
Obgleich die Ordnung Mononegavirales einige Viren beinhaltet, deren Reproduktions- und Transkriptions-Strategie bekannt sind, bleiben die genauen Mechanismen der Reproduktion und Transkription bei Filoviren ein Rätsel. |
Der Ebolaerreger wird durch direkten Kontakt mit Ebola-Patienten, deren Blut, Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen übertragen. Häufig werden daher zunächst das Pflegepersonal und behandelnde Ärzte infiziert. Eine Übertragung durch Tröpfcheninfektion beim Menschen scheint wenig wahrscheinlich. Das natürliche Reservoir des Erregers wird in Tieren des tropischen Regenwalds Afrikas und Asiens vermutet, es konnte jedoch bisher nicht identifiziert werden. Kontakt oder Konsum von Schimpansenfleisch spielte bei einzelnen Ausbrüchen eine gewisse Rolle. Die Verbreitung durch Moskitos gilt als ausgeschlossen. Ebola Reston überträgt sich über die Luft und Körperflüssigkeiten. |
Die Symptome des hämorrhagischen Fiebers beginnen nach einer Inkubationszeit von 4 bis 16 Tage nach der Infektion. Die Betroffenen entwickeln Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und verlieren jeglichen Appetit. |
Einen ersten Hinweis bilden die klinischen Bilder der erkrankten Personen. Es können auf serologischem Weg spezifische IgM- und IgG-Antikörper nachgewiesen werden. Ein elektronenmikroskopischer Nachweis des Virus ist, jedoch nur in Sicherheitslaboren der Klasse 4, möglich. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Virus auf auf einen bestimmten Nährböden zu plattieren, um zu beobachten, ob er sich dort vermehrt. Die Methoden sind sehr kompliziert und teuer und können daher in den Entwicklungsländern nicht oder nur unzureichend ausgeführt werden. Da eine sichere Diagnostik in der Regel erst sehr spät einsetzt, kommt es immer wieder zu relativ großen Krankheitsausbrüchen. |
Zur Zeit existiert gegen das Virus selber kein Therapeutikum. Die Symptome bzw. die Krankheitsfolgen aber müssen intensivmedizinisch behandelt werden, so z.B. die Blutgerinnungsstörungen. Dabei sind strenge hygienische Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Idealerweise sollte die Behandlung auf Isolierstationen erfolgen. Nach Laborinfektionen in England kam es bei Patienten zur Genesung, die das Serum von Rekonvaleszenten, also von Personen, die die Infektion überlebt hatten, erhalten hatten. |
Prognose und neuste Entwicklungen (geschrieben 08.2004) |
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Nach dem Infektionsschutzgesetz IfSG § 7 ist in der Bundesrepublik Deutschland der Verdacht auf eine Erkrankung, die Erkrankung selber, der Tod dadurch, sowie der direkte oder indirekte Nachweis des Erregers namentlich meldepflichtig. |
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http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs103/en/index.html |
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http://lamy.homelinux.com/06a/generator1.htm http://www.stern.de/wissenschaft/forschung/?id=516974&nv=hp_rt_al http://www.m-ww.de/krankheiten/tropenkrankheiten/ebola.html?page=1 http://www.rp-online.de/public/article/wissenschaft/medizin/30257 Und wir Menschen lachen wie üblich über das Elend anderer….: http://www.giantmicrobes.com/calamities/ebola.html |
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Sogar als Plüschfigur ist Ebola erhältlich… Zum weinen… |
Juana Delgado-Mesa, August 2004