Vanessa atalanta oder der Admiral
Stamm | Arthropoda |
|
||
Klasse | Insecta | |||
Ordnung | Lepidoptera (Falter) | |||
U.-Ordnung |
Macrolepidoptera |
|||
Familie | Nymphalidae (Edelfalter) | |||
Gattung | Vanessa | |||
Maße |
Spannweite ca. 55mm, Länge ca. 30mm |
|||
Vorkommen |
Ubiquitär vorkommend - Europa, Asien, Neuseeland, Amerika, Nordafrika. |
|||
Schutzstatus | nicht geschützt |
Der Admiral ist eine bei uns weit verbreitete Art. Er gehört zu den Wanderfaltern. Nicht nur Vögel ziehen mit dem Wechsel der Jahreszeiten in andere Habitate mit günstigeren Lebensbedingungen oder geringerer Konkurenz, auch unter den Schmetterlingen kommt es zu Wanderzügen.
Die Züge können dabei sowohl solitär als auch in regelrechten Schwärmen stattfinden. Dabei orientieren sich die Falter an Licht, Wind und Schwerkraft. Häufig fliegt die erste Generation den Hin- und die zweite Generation den Rückweg, wobei große Distanzen von mehreren Tausend Kilometern überwunden und große Höhen über 7000 Metern erreicht werden können, z.B. bei Danaus plexippus (Monarchfalter). Durch Gleitflug und Ausnutzung der thermischen Bedingungen und Winde verläuft der Zug besonders energiesparend.
|
Lange galt Vanessa atalanta als ein reiner Wanderfalter der Gruppe 1. Im Mai überquert die erste Generation die Alpen nordwärts, im Oktober findet der Rückzug der solitären Tiere über die Alpen in die Winterhabitate statt. Mittlerweile mehren sich die Hinweise für eine Ausbreitung der nördlichen Lebensräume, die eine Überwinterung ermöglichen. Ob dies mit dem vielseits diskutierten Klimawandel einhergeht und in die Reihe der Phänomene wie der vorgezogenen Blüte- und Brutzeiten im Frühjahr eingeordnet werden kann, mag an anderer Stelle diskutiert werden.
|
Die adulten Tiere ernähren sich mit der langen Zunge, für die Schmetterlinge so bekannt sind, von Nektar. Die Larven hingegeben sind auf die Brennessel (Urtica spec.) angewiesen, die ihre nahezu einzige Nahrungsquelle darstellt. |
![]() |
rechts: Zunge beim Nektarsaugen (Bild nachbearbeitet)
|
Admirale können in feuchten Umgebungen gefunden werden, so zum Beispiel in Marschen, Wäldern und Feldern. |
Um die Dynamik im Insektenflug zu verstehen, wurden Admirale darauf trainiert, in einem Windkanal zu künstlichen Blumen zu fliegen. Dabei wurde hochauflösender Rauch genutzt, um die entstehenden Wirbel zu analysieren. |
![]() |
rechts: Admiral im Windkanal (Foto gemacht von der "Insect Flight Group, Oxford", veröffentlicht in NATURE, vol. 420, 12 Dezember 2002) |
|
http://animaldiversity.ummz.umich.edu/site |
Sönke von den Berg, September 2004