Folivora oder das Faultier
Stamm | Chordata | |
Klasse | Mammalia | |
Überordnung | Xenarthra (Nebengelenktiere) | |
Ordnung | Pilosa (Zahnarme) | |
Unterordnung: | Folivora | |
Familien |
Bradypodidae und Megalonychidae |
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Größe | bis 65 cm | |
Gewicht |
5-9 kg |
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Vorkommen |
in den tropischen Regenwäldern des Amazonasbeckens, Mittelamerikas bis Süd-Brasilien |
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Besonderheiten |
Das Faultier ist in der Lage, seinen Kopf um 180° zu drehen. Außerdem haben sich seine inneren Organe in Anpassung an die Körperhaltung des Tieres angepaßt: die Leber hat sich um 180° zum Rücken hin gedreht und ist vom Magen bedeckt. das ist einmalig in der Familie der Säugetiere. |
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Schutzstatus | gefährdet |
Das Faultier verbringt die meiste Zeit seines Lebens kopfüber hängend hoch oben in den Bäumen der Urwälder Südamerikas. Bis dato sind fünf rezente Arten bekannt, die sich jeweils den Megalonychidae (Zweifinger-) und Bradypodidae (Dreifinger-Faultiere) zuordnen lassen. An den Hinterpfoten haben übrigens die Vertreter beider Familien drei Zehen. Die zwei Hauptvertreter werden im Volksmund "Unau" und "Ai" ngenannt: Der Name des Faultiers rührt von seiner großen Trägheit her: |
Meist sieht man das Faultier mit dem Rücken nach unten in den Ästen hängen, und dies tut es so konsequent, daß sogar der Scheitel dieses Tieres auf dem Bauch statt auf dem Rücken verläuft. So kann der Regen der häufigen Tropengewitter praktischerweise besser abperlen. |
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Das Gesicht des Faultieres ist rund, die kleinen Augen stehen weit auseinander. Die Nase ist abgeflacht und die Ohren sind im Fell verborgen. Der Kopf der Folivora ist, im Gegensatz zum Hals, sehr kurz. Der Schwanz dieser Tiere ist stummelartig, bzw. vollständig zurückgebildet.
Gesichts- und Gehörsinn sind nur schwach ausgebildet. Deshalb orientieren sich Faultier hauptsächlich mit ihrem Geruchs- und Tastsinn. Bei näherer Betrachtung des Fells dieser Tiere kann man zwei Schichten unterteilen - die untere Schicht ist kurz und sehr dich, die Haare der oberen Schicht sind lang und strohig und mit feinen Längsrillen versehen. |
Die Weibchen bringt einmal im jahr ein einzelnes Junges zur Welt. Auch dazu verlässt es den Baum nicht. Faultiere gebären hängend. Das neugeborene Jungtier klammert sich sofort an der Bauchseite der Mutter fest. Vier Wochen lang bleibt es im Fell verborgen. Erst dann beginnt es, die Umwelt zu erkunden. Nach neun Monaten ist es genug, um seine eigenen Wege zu gehen. |
In diesen Längsrillen setzen sich Algen fest, welche in der feuchten Witterung der Regenzeit hervorragend gedeihen, was den Tieren während dieser Zeit ein grün gefärbtes Fell beschert. Außerdem ermöglichen diese Rinnen, neben dem Verlauf des Haarstriches (s.o.) ein besseres Ablaufen des Regenwassers. Diese grüne Färbung zieht mehrere Dinge nach sich. |
Quellen: http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Faultiere.html |
Christiane Pech, November 2004