Das suesse Leben in Costa Rica i.A. Busse und Fiebelkorn von Tobi |
Erfahrungsbericht Costa Rica
Mit diesem Bericht wollen wir etwas Werbung für das „Integrierte Auslandsstudium“ in Costa Rica machen. Wir leben mittlerweile seit über sieben Monaten in der Nähe der Hauptstadt von Costa Rica (San José) im wunderschönen Heredia und studieren dort an der Universidad Nacional (UNA).
Auch wir waren vor Beginn des Austauschjahres zunächst skeptisch und waren uns nicht sicher, was uns in Costa Rica erwarten würde.
Wie wirkt sich dieses Jahr auf die Studiendauer aus? Wieweit ist der Austausch finanziell abgedeckt? Werden die Kurse in jedem Fall in Deutschland angerechnet? Wie ist die Lebens umstände (Krankheiten, Hygiene, ärztliche Versorgung)? Oder auch persönliche Belange, da ein Jahr eben schon ein nicht ganz kurzer Zeitraum ist.
Nach unserer Zeit hier können wir sagen, dass dieses Jahr, zumindest auf der nichtpersönlichen Ebene, nur Vorteile bietet. Zunächst waren wir selbst ungläubig.
Studiendauer: Man bleibt etwas länger als ein Jahr in Costa Rica, da man vor Unibeginn noch zwei, drei Wochen einen Sprachkurs belegen sollte und die Vorgänger am Ende ihrer Zeit ihren Nachfolgern während deren ersten Wochen noch etwas helfen sollten. Studiert wird mittlerweile in Semestern.
Für das Austauschjahr lässt man sich für zwei Semester in Hannover beurlauben, wodurch man nach dem Costa Rica-Jahr in Hannover dort weiter macht, wo man vorher aufgehört hatte. Es ergeben sich also für das Semesterkonto keinerlei Studienzeitverlängerungen! Es ist beinahe gegenteilig, da man die C.R.-Kurse mit entsprechender Abschlussnote (80% oder besser) ausnahmslos in Hannover anrechnen lassen kann.
Finanzen: Das DAAD-Stipendium beinhaltet Zahlungen für den Flug (795 Euro für Hin- und Rückflug), 375 Euro monatlich für den Lebensunterhalt und einen monatlichen Versicherungszuschuss über 35 Euro. Desweiteren werden alle Kosten, die durch die Uni entstehen ebenfalls durch den DAAD erstattet. Das bedeutet, dass man, wenn man keinen allzu exquisiten Lebensstil pflegt, rundum finanziell abgesichert ist und nicht mal eine wirkliche finanzielle Eigenbeteiligung erbringen muss.
Natürlich ist es (höchstwahrscheinlich) nicht möglich für 795 Euro Hin- und Rückflug zu bezahlen, aber fast 400 Euro monatlich sind in C.R. eine Menge, die man nicht unbedingt vollständig ausgeben muss.
Das hat auch mit dem nächsten Punkt zu tun:
Wohnsituation: Wir (wir sind 5 Leute) leben auf zwei schöne Häuser verteilt, die beide nicht weit von der Uni sind und in denen jeder sein eigenes Zimmer hat. In jedem Haus lebt jeweils noch ein Tico/Tica (CostaricanerIn), was sehr hilfreich ist. Diese Häuser werden von Generation zu Generation weitergegeben. Die Miete liegt bei umgerechnet 30 bzw. (je nach Haus) 80 Euro pro Person. In den Häusern gibt es alles, was man braucht und mittlerweile sogar Internet.
Wenn man will, kann man sich natürlich auch eine eigene Wohnung suchen.
Gesundheit und Sicherheit: C.R. ist das am weitesten entwickelte Land Mittelamerikas. Die ärztliche Versorgung ist gut und Tropenkrankheiten sind kaum ein Problem. Malaria ist praktisch ausgerottet. Für das Jahr 2003 gab es 4 bestätigte Fälle von Malariaerkrankungen in C.R., die allesamt in den abgelegensten Regionen auftraten. Wir kennen keine einzige Person, die sich hier mit Malaria infiziert hätte.
Heredia liegt auf knappüber 1000 Meter Höhe, wodurch das Kima ganzjährig angenehm kühl (im Vergleich zum heißen Tiefland) ist. Moskitos sind kein Problem. Die einzigen zu treffenden Impfvorkehrungen sind gegen Typhus und Hepatitis (damit muss man schon ziemlich früh anfangen). Apotheken gibt es im Überfluss.
Natürlich gibt es für die allgemeine Sicherheit einen Unterschied zu Deutschland. Uns selber ist noch nichts geklaut worden, was nicht heisst, dass es nicht etliche Touristen gibt, die hier den ein oder anderen Wertgegenstand gelassen haben. Wir sind aber der Meinung, dass wenn man die „kritischen“ Gegenden San Jose`s nachts meidet und ein paar allgemeine Vorkehrungen trifft, nichts dergleichen passieren muss.
Sprache: Man ist in C.R. auf Spanisch angewiesen, da die meisten Leute nur schlecht Englisch sprechen und in der Uni alles auf Spanisch läuft. Aber: Wir alle hatten vor C.R. auch nur sehr basale Spanischkenntnisse, konnten uns aber nach zwei Wochen Sprachschule und der kurzen Anlaufzeit vor Unibeginn schon schnell über das Nötigste verständigen. Die Leute in der Uni (sowohl Studenten als auch Professoren) sind überdies sehr viel hilfsbereiter als man das aus Deutschland kennt und wir selber hatten bisher mit keinem Kurs Probleme.
Insgesamt können wir nur Positives von unserer Zeit hier erzählen. Costa Rica ist ein spannendes Land, da es unglaublich vielfältig ist. Auf einer Fläche ungefähr so groß wie Niedersachsen gibt es (aktive) Vulkane, Tieflandregenwald, Trockenwald, Nebelwald, schönste Strände (an der Karibik mit Korallen), Indianerreservate usw.
Gleiches gilt für die Fauna C.R.`s.
Wenn genügend Zeit ist, kann man Nicaragua, Panama, Guatemala u.a. bereisen.
In der Uni werden einige spannende Kurse angeboten (z.B. Flora von C.R., Fauna..., Ornithologie, Ichtiologie, Dendrologie, Wildlife-management u.v.m.) und es gibt (neben ein paar nicht ganz so fähigen Profs) eine Menge wirklich guter Dozenten. Die Exkursionen sind einmalig und mit einem viel stärkeren Gruppengefühl, auch in Bezug auf den Prof.
Schon jetzt meinen wir sagen zu können, dass wir, für den Zeitraum, unglaublich viel gelernt haben und vor allem Dinge, die man in Deutschland vielleicht in Büchern nachlesen kann, aber lebendig ist es nur hier.
Ein weiterer Punkt ist, dass man nach dem Jahr fließend Spanisch spricht, was für uns z.t. schon jetzt zutrifft.
Die Mentalität der Menschen hier unterscheidet sich deutlich von der deutschen, es gibt viel mehr Hilfsbereitschaft, Offenheit und Herzlichkeit. Daher bleibt man nirgends allein und hat eigentlich für alle Bereiche Leute, die einem helfen.
Bedingungen: Vordiplom (oder Zwischenprüfung) mit mindestens 2,0 und ausreichende Spanischkenntnisse (was wirklich kein Abschreckungsgrund sein sollte).
Bei Interesse und Fragen meldet Euch bei Herrn Steinhagen oder bei Heike Pröhls (die neuen zuständigen Profs). Die meiste Erfahrung mit diesem Austausch hat aber wohl nach wie vor Herr Schulz.
Ihr könnt natürlich auch gerne an uns schreiben.
Nutzt diese riesige Chance!
Florian Fiebelkorn und Moritz Busse
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